Desinfektionsmittel im Privathaushalt - Hausliebe

Desinfektionsmittel im Privathaushalt

Desinfektionsmittel im Privathaushalt 20. September 2017

Reinigungs- und Waschmittel, die Schädlingsorganismen bekämpfen sollen, werden oft angepriesen. Wie wichtig es sei, sämtliche Bakterien, Viren und Pilze durch biozide Wirkstoffe zu vernichten. Genauso dürfe das regelmäßige Desinfizieren der Hände, übrigens auch in den eigenen vier Wänden, nicht vergessen werden. Zumindest wird das vielerorts behauptet, beispielsweise in Werbungen. Stimmt das? Wir haben uns informiert!

Was genau steckt hinter dem Begriff „Desinfektionsmittel“?

Ziel von Desinfektionsmitteln ist es, das Vorkommen von Mikroorganismen merklich zu reduzieren. Dazu gehören unbedingt auch Waschmittel und Haushaltsreiniger, die messbar die Anzahl an Mykobakterien verringern. An sich eine gute Idee, da einige dieser Organismen die Gesundheit von Menschen und Tieren beeinträchtigen können. Keine Frage also, dass durch Desinfektion hin und wieder verhindert werden kann und muss, dass die Viren und Bakterien sich allzu sehr verbreiten und Erkrankungen übertragen.

Indem eiweißhaltige Strukturen der Mikroben umgewandelt und Lipidmembranen angegriffen werden, erzielen die chemischen Mittel den gewünschten Effekt. Einige Substanzen beeinträchtigen die Nukleinsäuren, sodass die Organismen kaputt gehen. Wirkstoffe die zur Bekämpfung der Schädlinge verwendet werden, können beispielsweise Phenole oder Alkohole sein.

Gesundheitliche Risiken

© Sergey - Fotolia.com
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Bei vereinzelter Benutzung eines Biozids, beispielsweise in Krankheitsfällen, ist das Desinfizieren also durchaus hilfreich. Dass viel auch viel hilft, trifft hierbei trotzdem nicht zu. Zwar sind wir fortwährend von Mikroorganismen umgeben, sie finden sich überall in der Umwelt, aber nur weil ein kleiner Anteil an Pilzen, Bakterien und Viren für den Menschen gesundheitsschädigend ist, heißt das nicht, dass die winzigen Lebewesen nicht auch nützlich sein können. So haben wir Menschen nämlich eine Hautflora, die von manchen Bakterien geschützt wird. Ständiges Desinfizieren greift diese jedoch an und kann Allergien und Ekzeme auslösen.

Aus diesem Grund, sollten Sie sich überlegen, wann es von Nutzen ist, dass Sie beispielsweise Ihre Hände „keimfrei“ machen.

Werden Keime resistent?

Auch wird von verschiedenen Wissenschaftlern immer wieder die Überzeugung hervorgebracht, dass dauerhaftes Verwenden von desinfizierenden Stoffen die Organismen resistent gegen die Biozide werden lässt. Ob das zu hundert Prozent stimmt, ist nicht bewiesen, die Vermutung besteht allerdings.

Die Möglichkeit, dass etwas wahres an dem Verdacht sein könnte, sollten Sie im Hinterkopf behalten. In der Regel genügt es, wenn Sie Ihren Haushalt durch normale Reinigungsmittel, die nicht biozide Wirkstoffe enthalten, sauber und hygienisch halten.

Gefahren für die Umwelt

Zu guter Letzt sollten Sie bei Ihrer Entscheidung berücksichtigen, dass Desinfektionsmittel darüber hinaus schädigend für die Umwelt sind. Wenn sie im großen Maß unvernünftig und unkontrolliert benutzt werden, stören sie im letzten Schritt die Funktionsweise von Kläranlagen. Gelangt der Stoff nämlich ins Grundwasser, zerstört er dort Wasserorganismen.