Floristin Ausbildung | Gehalt, Inhalte und Dauer | Alle Infos

Floristin Ausbildung: Arbeiten mit grünem Daumen

Floristin Ausbildung: Arbeiten mit grünem Daumen 4. Mai 2018

Ablauf der Floristin Ausbildung

Die Floristin Ausbildung findet dual im Aubildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Wie bei Ausbildungsberufen üblich begleitet Sie währenddessen ein Berichtsheft über den theoretischen Unterricht der Berufsschule, das vom Ausbildungsbetrieb regelmäßig kontrolliert wird. Ansprechpartner für Bildungsangelegenheiten der Floristin Ausbildung sind übrigens die IHK (Industrie- und Handelskammern) der Länder. Die Ausbildungsplätze sind auf eine Dauer von herkömmlichen 3 Ausbildungsjahren ausgelegt. Thematisch sind die Ausbildungsinhalte folgendermaßen aufgeteilt:

  • Berufsbildung
  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Personalwesen, Arbeitsrecht, Personalrecht
  • Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
  • Umweltschutz
  • Planen von Arbeitsabläufen, Einsatz und Pflege von Werkzeugen/Geräten/Maschinen
  • Pflanzenkunde:
  • Bestimmen, Einordnen, Versorgen und Pflegen
  • Gestalten von Pflanzen- und Blumenschmuck
  • Anwendung von berufsbezogenen rechtlichen Vorschriften (Abgabe von Pflanzenschutzmitteln im Fachhandel)
  • Warenbeschaffung und -lagerung:
  • Einkauf, Warenannahme, Lagerung und Bestandsüberwachung
  • Beratung und Verkauf:
  • Verkaufsförderung und -vorbereitung, Beratung und Bedienung von Privatkunden
  • Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
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Nach der Floristin Ausbildung arbeiten Sie sowohl mit Köpfchen als auch mit geschickten Fingern © AntonioDiaz_Fotolia.com

Gemäß Berufsbildungsgesetz kann die Dauer der Ausbildung um bis zu 12 Monate verkürzt werden. Dafür müssen angehende Azubis die Allgemeine Hochschulreife oder eine andere vergleichbar hohe Qualifikation vorweisen. Mit einem Realschulabschluss können Sie sich einen Ausbildungsplatz sichern, der immerhin noch um 6 Monate verkürzt ist. Erfreulich: Sogar ohne Hauptschulabschluss kann die Floristin Ausbildung angetreten werden. Neben einer Zwischenprüfung gegen Ende des zweiten Lehrjahres müssen die Azubis eine Abschlussprüfung bestehend aus 3 Klausuren und einer praktischen Prüfung erfolgreich absolvieren. Das Berufsbild wird in der Ausbildung mit einem Gehalt von 300 bis 600 Euro je nach Ausbildungsjahr entlohnt.

Berufsbild: Was macht eine Floristin?

Floristen verkaufen Blumensträuße, Kränze und Gestecke an meist ortsansässige Privatkunden aus der Nachbarschaft und Umgebung. Daher gehört der Kundenkontakt und das Verkaufsgespräch zu den Tätigkeiten von Floristen – der Verkauf und das Eingehen auf Kundenwünsche bilden den Kern des Berufs. Neben Verkaufstalent wird allerdings auch Kreativität gefordert: Floristen basteln aus Pflanzen – insbesondere Blumen –, pflanzlichen Werkstoffen und Schmuckgegenständen ebenfalls eigene Sträuße und Kränze. Tipp: Die kreativen DIY-Ideen von Hausliebe.de sind in Kombination mit Blumen eine ideale Vorbereitung auf die Floristin Ausbildung.

Des Weiteren spielt die Präsentation der Blumen und sonstigen Waren eine wichtige Rolle, was ebenfalls in die Kerbe der Kreativität schlägt. Floristen führen demnach sogar Tätigkeiten aus, die aus marketingtechnischer Sicht von großer Bedeutung sind. Blumen sind lebende Organismen und benötigen nicht nur Wasser, um möglichst lange erhalten zu bleiben – dementsprechend sind die Floristen auch für die Pflege der Pflanzen zuständig. Weiterhin bearbeiten Sie in diesem Job häufig Bestellungen des Blumenversands. Durch die Kombination aus praktischer Arbeit und Kopfarbeit gestaltet sich der Berufsalltag von Floristen recht vielseitig. Weitere Infos zum Floristikjob finden Sie im Berufenet der Arbeitsagentur und im folgenden Video des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau von Baden-Württemberg:

Berufsperspektiven als Floristin oder Florist

Als staatlich anerkannte Floristin oder staatlich anerkannter Florist arbeiten Sie erfahrungsgemäß in einem spezifizierten Blumenfachgeschäft, in Gartencentern oder in einer Gärtnerei mit angeschlossenem Blumenfachgeschäft. Wer noch nicht ausgebildet ist, findet vor allem bei diesen Arbeitgebern einen Ausbildungsplatz. Stellen im Pflanzen-/Blumen-Großhandel oder angegliedert an einen Bestatter werden ebenso regelmäßig durch ausgebildete Fachkräfte im Floristikbereich besetzt. Schließlich gehören Kränze, Gestecke und Blumen auch vor einen Grabstein.

Das Spektrum der Berufe ist jedoch nicht ganz so starr wie beispielsweise bei Fachangestellten für Rechtanwälte. In Branchen rundum das Pflanzenthema finden sich potentielle Arbeitgeber. Deswegen landen Floristen zum Beispiel auch auf dem Weihnachtsmarkt, bei speziellen Gärtnereien mit Nischenangebot und Hochzeitsagenturen oder sonstigen Veranstaltern. Daher variieren die Gehälter allerdings auch eher stark. Bei Berufseinstieg können Sie jedoch ein Gehalt von rund 1700 Euro brutto erwarten.

Aufstiegschancen nach den Ausbildungsjahren: Weiterbildung und Studium

Nach erfolgreich bestandener Floristin Ausbildung ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht – die Weiterbildungsmöglichkeiten für Floristen sind jedoch überschaubar. Zum einen können Sie die Fortbildung zum Gestalter für Blumenkunst oder zum Wirtschafter für Floristik ergreifen und sich somit weiter spezialisieren. Zum anderen lässt sich auch als Floristin oder Florist eine Meisterprüfung ablegen, die zur Führung eines Blumenfachgeschäfts befähigt. Im Hinblick auf Selbstständigkeit lohnt sich vor allem die Meisterprüfung. Der Traum von der eigenen Gärtnerei lässt sich mit der Floristin Ausbildung leider nicht umsetzen.

Im Anschluss an die praktische Berufsausbildung sollte studieren nicht zwangsläufig ausgeschlossen werden. Gerade in Führungspositionen sind analytische Fähigkeiten, die ein Studium vermittelt, von Vorteil. Passend zur Floristin Ausbildung sind die Studiengänge Garten- und Landschaftsbau oder Landschaftsarchitektur. Kaufmännische Studiengänge wie BWL oder VWL ergänzen die Floristin Ausbildung ebenso hilfreich.