Vorüberlegungen und Planung
Sofern Sie ein Gewächshaus selber bauen möchten, muss die eigentliche Anfertigung des Treibhauses genau geplant werden. Welche Faktoren Sie dabei beachten sollten, sehen Sie im Folgenden:
Standort
Eines der wichtigsten Punkte beim Bau eines Gewächshauses ist der Standort. Das Treibhaus soll sich optisch schön in den Garten einfügen, muss aber auch die Ansprüche der Pflanzen erfüllen. Da Sie Ihr Gewächshaus selber bauen, lässt sich dies ohne Weiteres umsetzen. Natürlich ist in erster Linie ein sonniger Standort wichtig, damit die Pflanzen gedeihen und Sie den Treibhauseffekt erzielen. An diesem Punkt müssen Sie genau überlegen, denn die Sonne scheint zu den unterschiedlichen Jahreszeiten aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen. Besonders wichtig für die Pflanzen ist das Morgen- und Abendsonnenlicht aus dem Osten und dem Westen. Wenn Sie ein quadratisches Gewächshaus bauen, ist die Ausrichtung egal, bei einem rechteckigen Gewächshaus ist eine Ausrichtung von Norden nach Süden ideal, um an den längeren Seiten ausreichend Licht einzufangen.
Wichtig ist auch, dass das Gewächshaus nicht komplett freisteht. Das Glashaus sollte vor Wind durch Bäume, Sträucher oder einer Hauswand an der Seite, die nach Norden oder Süden zeigt, geschützt sein. Viel Sonne aus mehreren Himmelsrichtungen, weniger Wind – das ist die optimale Kombination, die Ihnen einige Energiekosten einsparen kann.
Im Sommer schützen Bäume das Gewächshaus vor zu starker Mittagssonne aus dem Zenit oder Süden, die die Pflanzen schnell austrocknen lässt. Zudem sollten Sie sich überlegen, ob Sie einen Stromanschluss in der Nähe haben, um Licht und Heizung im Gewächshaus zu installieren.
Größe
Die Größe hängt natürlich in erster Linie davon ab, wie viel Platz Sie in Ihrem Garten haben und wie viele Personen Sie versorgen möchten. Das Gewächshaus sollte mindestens so hoch sein, dass Sie bequem darin stehen können. Ideal ist allerdings eine Höhe zwischen 2-2,5 Meter. Bedenken Sie, wenn Sie schnell wachsende Pflanzen, wie z. B. Tomaten anpflanzen, stoßen diese schnell oben am Dach an. Die dort herrschende Wärme lässt die Pflanzen schneller vertrocknen. Auch wenn Sie in Hängetöpfen kultivieren möchten, ist die Höhe entscheidend. Diese Anbauweise ist zwar eher für Fortgeschrittene, aber kann durchaus eine gute Anbaulösung sein, wenn Sie nicht viel Platz in Breite und Länge haben.
Wenn Sie ausschließlich Jungpflanzen kultivieren möchten, reicht Ihnen eine Fläche von 7-10 m2. Sollten Sie allerdings einige Ihrer Gartenpflanzen im Gewächshaus überwintern wollen, ist eine Fläche von über 10m2 notwendig, denn die Pflanzen dürfen nicht zu eng beieinanderstehen. Für eine vierköpfige Familie, die ein Gewächshaus selber bauen möchte, wird eine Fläche von 14m2 empfohlen. Darin fließen Nutzfläche, Mittelgang und Freiräume ein.
Baugenehmigung für ein Gewächshaus in einigen Bundesländern
Trotz möglicherweise geringer Größe gelten sowohl DIY-Gewächshäuser als auch Baukasten-Gewächshäuser als Bauwerke, die angemeldet werden müssen. Je nach Bundesland und Gemeinde gibt es unterschiedliche Vorschriften diesbezüglich – so kann es auch sein, dass eine Baugenehmigung notwendig ist. Informieren Sie sich vor dem Bau bei der örtlichen Behörde.
Gewächshaus selber bauen: Material
Welches Material Sie benötigen, hängt davon ab was für ein Gewächshaus Sie bauen möchten. Für ein Gewächshaus aus Folie benötigen Sie kein Fundament. Für das Gerüst genügen einfache Hölzer, Schrauben, Folie und ein Tacker. Diese Gewächshäuser sind allerdings nur für den Anbau im Sommer geeignet, in anderen Jahreszeiten bietet ein Foliengewächshaus nicht genug Schutz.
Stabile Treibhäuser, in denen Sie in allen Jahreszeiten kultivieren können, sind kostspieliger, da Sie anderes Material benötigen. Ein Fundament ist unbedingt nötig, da ein Gewächshaus aus Plexiglas, Stegplatten oder Glas deutlich mehr Gewicht hat. Ein Stahlfundament ist am besten geeignet, da es recht günstig sowie langlebig ist und in Kombination mit Stegplatten passable Werte bezüglich Isolierung und Lichtdurchlässigkeit aufweist. Fundamente aus Holz und Beton haben einige Nachteile. Holz zählt nicht zu den langlebigsten Materialien und ein Betonfundament ist zeitintensiv. Je nachdem welches Modell Sie bauen möchten, benötigen Sie zugeschnittene Stegplatten oder Plexiglasscheiben bzw. Platten aus Glas, Balken, Holzschrauben, Winkel und mehrere helfende Hände für das Gerüst. Zudem sollten Sie vorher die Größe ausgemessen und eine eigene Bauanleitung gezeichnet haben.
Bauanleitung: Schritt für Schritt Gewächshaus selber bauen
Die folgende Anleitung soll beispielhaft für den Bau eines Gewächshauses sein und als Inspiration und Hilfestellung dienen. Da Sie sowieso handwerklich geschickt sein sollten, können Sie auch gerne andere Materialien verwenden oder andere Konstruktionen bevorzugen. Vor dem Baubeginn sollten Sie sich Baumaterialien und Werkzeug zurechtlegen, damit die Arbeit reibungslos durchgeführt werden kann. Mit folgendem Baumaterial können Sie ein Gewächshaus selber bauen:
- 2 x Rahmenholz für lange Seiten (à Länge: 250 cm x Breite: 5 cm x Höhe: 5cm)
- 4 x Rahmenholz für Dachsparren (à Länge: 150 cm x Breite: 5 cm x Höhe: 5cm)
- 2 x Rahmenholz für kurze Seiten (à Länge: 200 cm x Breite: 5 cm x Höhe: 5cm)
- 6 x Rahmenholz für Seitenpfosten (à Länge: 200 cm x Breite: 5 cm x Höhe: 5cm)
- 2 x Rahmenholz für Dachstützen (à Länge: 100 cm x Breite: 5 cm x Höhe: 5cm)
- 1 x Rahmenholz für Dachbalken (à Länge: 250 cm x Breite: 5 cm x Höhe: 5cm)
- 2 x Doppelstegplatte für große Seiten (à Länge: 260 cm x Breite: 207 cm)
- 2 x Doppelstegplatte für Dach (à Länge: 260 cm x Breite: 160 cm)
- 1 x Doppelstegplatte für Rückseite (à Länge: 205 cm x Breite: 207 cm)
- Plexiglas oder Stegplatten für Frontseite und Dachgiebel
- 6 x L-Pfostenträger
- 2 x Überschlag Scharnier
- 3 x flache Magnetscheiben
- Senkkopfschrauben
- Beton
- Metallwinkel
- Flachverbinder
- Kies
- PE Folie
- Stichsäge
Mit diesem Werkzeug sollten Sie für den Bau ausgestattet sein:
- Akkubohrmaschine
- Holzbohrer und Bits
- Wasserwaage
- Schnur
- Hölzer
- Spaten
- Betonstampfer
- Heißklebepistole
- Leiter/Tritt
Wenn Sie Ihr Gewächshaus selber bauen, kann viel Arbeitsaufwand gespart werden, indem Sie sich alle Rahmenhölzer im Baumarkt zurechtschneiden lassen. Entscheiden Sie sich vorzugsweise für beständiges Hartholz (Eiche, Robinie, Lärche, Teak). Die höheren Kosten der Rahmenhölzer werden sich später rentieren: Weichhölzer und günstige Holzsorten wie Kiefer und Fichte trotzen den Umweltbedingungen nicht so lange. Gut zu wissen: Für die Außenwände kann neben Stegplatten und Plexiglas auch Plastikfolie verwendet werden. Diese ist zwar günstiger aber bei weitem nicht so stabil wie Wände aus Acrylglas. Platten aus echtem Glas sind teurer, schwieriger zu montieren und haben schlechtere Werte bei der Lichtdurchlässigkeit, sind dafür aber durchaus ansehnlich. Außerdem schirmt Glas gut gegen Wind und Wetter ab. In den folgenden 4 Arbeitsschritten der Bauanleitung wird beschrieben, wie Sie ein Gewächshaus selber bauen können:
- Zunächst müssen Sie das Fundament anlegen. Dazu stecken Sie den idealen Platz für das Gewächshaus mit Hölzern und Schnur ab. Entfernen Sie Rasen und Moose großflächig innerhalb und außerhalb der abgesteckten Fläche mit einem Spaten. Für ein Gewächshaus wird ein Streifenfundament benötigt. Deswegen schachten Sie nur 20 cm dicke Fundamentstreifen entlang der Schnur aus. Mindestens einen halben Meter tief sollten die Fundamentstreifen für kleinere Bauwerke schon sein. Füllen Sie die Schächte mit einer Sauberkeitsschicht aus Kies auf und verdichten Sie das Kiesbett mit dem Betonstampfer. Über die Sauberkeitsschicht wird nun die PE Folie gelegt, damit sich der Beton nicht mit dem Kies mischen kann. Füllen Sie die Gräben anschließend gleichmäßig mit dem Beton auf. Bereits jetzt müssen Sie an die Pfostenträger denken. Lassen Sie diese in den Beton so tief wie möglich in Abständen passend zur Länge der Rahmenhölzer ein. An der Frontseite des Gewächshauses bringen Sie 4 der 6 Pfostenträger an, da dort später eine bewegliche Tür eingesetzt werden soll und zwei Balken als Rahmen benötigt werden.
- Sobald der Beton durchgehärtet ist, können Sie Vorbohrungen an geeigneten Stellen in den Pfosten durchführen und diese im nächsten Schritt mit Schrauben anbringen. Mithilfe von Metallwinkeln und Flachverbindern befestigen Sie die waagerechten Seitenteile, sowohl die Langen als auch die Kurzen. Es muss stets mit dem Holzbohrer vorgebohrt werden. Weiterhin werden die Dachstützen in der Mitte der kurzen Seitenteile angebracht. Bevor der Dachbalken auf diese Stützen drapiert und mit Winkeln/Verbindern befestigt werden kann, muss dieser einmal längs (diagonal) durchgeschnitten werden, sodass Dachbalken und Dachsparren lückenlos ineinander übergehen und die Stegplatte später ohne Probleme nahtlos auf das Dach gesetzt werden kann. Gleiches für die Rahmenhölzer der Dachsparren: Schneiden Sie diese Rahmenhölzer mit der Stichsäge beidseitig so auf Gehrung, dass Fixieren am Seitenteil und am Dachbalken möglich ist.
- Wenn Sie die Doppelstegplatten nicht schon bearbeitet bestellt haben, ist nun der Zeitpunkt für das Zuschneiden gekommen, denn in diesem Schritt beginnt die Verglasung des Hauses. Beachten Sie, dass es für die Dachgiebel wahlweise 2 oder 4 Stegplatten oder Platten aus Plexiglas bzw. Polycarbonat in dreieckiger Form bedarf. Plexiglas hat in der Regel eine geringere Lichtdurchlässigkeit, was im Dachbereich einen großen Unterschied ausmachen kann. Zwei weitere Stücke müssen in den Zwischenräumen von Türrahmen und Seitenpfosten auf der Vorderseite des Gewächshauses angebracht werden. Bereiten Sie die Stegplatten weiter vor, indem Sie Bohrungen an den Rändern vornehmen. Im Abstand von 10 cm sollten die Löcher gebohrt werden. Stellen Sie die Bohrmaschine nicht auf eine hohe Drehzahl ein, weil die Stegplatten aus Polycarbonat sonst schmelzen können. Nutzen Sie die Acrylglasplatten als Schablone, um die Löcher auf den Holzbalken zu markieren. Daraufhin können die restlichen Vorbohrungen im Holzgerüst durchgeführt werden. Bringen Sie alle Doppelstegplatten und die Elemente aus Plexiglas mit Schrauben am Gerüst an. Nach diesem Arbeitsschritt sollte nur noch der Türbereich frei von Stegplatten oder Plexiglas bleiben.
Der Bau einer passenden Tür für das Häuschen ist etwas schwieriger, dennoch mit Geschick selbst durchführbar. Die Idee: Mit Plexiglas und einem Holzrahmen kann eine stabile Tür gebaut werden. Dazu muss in insgesamt vier flache Rahmenhölzer 2-3 cm tiefe Kerben geschnitten werden. Wählen Sie die Länge der Rahmenhölzer entsprechend der Größe des Balkenrahmens. Zudem müssen die Rahmenhölzer der Tür auf Gehrung geschnitten und mit Holzleim aneinandergeklebt werden. Wichtig ist, dass die Tür am Ende mit dem Rahmen abschließt, damit keine Wärme durch undichte Ritzen entweichen kann. Nun kann die Verglasung mit den Stegplatten oder den Platten aus Plexiglas erfolgen. Verschrauben Sie die beiden Scharniere am Türrahmen mit der Akkubohrmaschine und entsprechendem Holzbohrer einerseits im oberen und andererseits im unteren Bereich der Tür. Der Clou an Überschlagscharnieren: Der Holzrahmen der Tür schließt optimal mit dem linken, rechten und oberen Holzbalken des Gewächshauses ab. Ihr neues Gewächshaus ist nach dem Festschrauben der Tür an die Scharniere fast fertig – kleben Sie letztlich flache Magnetscheiben per Heißklebepistole an die Tür und versenken Sie Schrauben als Gegenstück für die Magnete in den Holzbalken. So kann die Tür intuitiv geöffnet und geschlossen werden.
Strom im Gewächshaus
Schnell werden Sie merken, dass es vieler elektrischer Geräte bedarf, um eine Pflanzenkultur optimal wachsen zu lassen. Daher verlegen Sie eine Stromleitung selbst am besten direkt ins Gewächshaus – aus ästhetischen und sicherheitstechnischen Gründen sollte diese Leitung unterirdisch verlaufen. Elektroinstallationen im Garten müssen besondere Anforderungen erfüllen. Da es sich bei einem Garten um einen sogenannten Feuchtraum handelt, verwenden Sie für die Stromversorgung nur Komponenten der Schutzklasse IP44. Regen und Spritzwasser in Verbindung mit Elektrizität sind gefährlich – eine fachgerechte Isolierung ist unabdingbar.
Vergewissern Sie sich selbst vor der Kabelverlegung, dass keine Spannung auf der Leitung ist. Nehmen Sie die Sicherungen heraus – danach messen Sie mit einem Spannungsprüfer an der Stromleitung direkt. Graben Sie eine 80 cm tiefe Spalte mit einem Spaten vom Stromanschluss zum Gewächshaus, die etwa 10 cm breit ist. Die Verlegetiefe muss eingehalten werden, damit die Stromleitung nicht von Frost betroffen ist. Schütten Sie ein 10 cm hohes Sandbett auf, in welches das Erdkabel gelegt wird. Nutzen Sie ein 3- oder 5-poliges Erdkabel (PVC-isoliertes Kunststoffkabel) mit der Leitungsbezeichnung NYY oder NYCWY, das den Anforderungen eines Feuchtraums gerecht wird. Eine zweite Sandschicht von 10 cm umschließt das Kabel anschließend. Verlegen Sie über das vom Sand umschlossene Stromkabel unbedingt eine Kabelhaube oder Ziegelsteine – Kabel sind nachher nicht mehr zu erkennen und könnten mit einem Spatenstich versehentlich durchtrennt werden. Im letzten Schritt füllen Sie die Spalten mit der zuvor ausgehobenen Erde wieder auf.
Am einfachsten bringen Sie eine Steckdose im Gewächshaus an, indem ein kniehohes Rahmenholz wie ein Holzpflock in den Boden getrieben wird. Eine IP44 Steckdose lässt sich auf diesem Pflock gut befestigen. Schlängeln Sie das Stromkabel um das Rahmennholz, wenn es zu lang ist. Beachten Sie zudem, dass der Gesetzgeber einen eigenen Automaten im Sicherungskasten für alle Stromleitungen im Garten vorsieht, der die Leitungen absichert. Zu empfehlen ist außerdem ein Fehlerstrom-Schutzschalter für die Stromleitungen im Außenbereich, der im Zählerkasten oder in der Unterverteilung montiert wird. Das Gerät stellt minimale Veränderungen der Spannung fest und kappt den Stromkreis bei Unterschieden automatisch. Elektrizität kann eine heikle Angelegenheit sein – Sicherheitsmaßnahmen sind nicht verkehrt.
Gießwasser im Gewächshaus
Natürlich ist auch eine ausreichende Bewässerung der Pflanzen wichtig. Wenn Sie die Pflanzen per Hand gießen wollen, sollten Sie darauf achten, dass ein Wasseranschluss oder eine Regentonne in der Nähe ist. An das Dach des Gewächshauses kann eine Dachrinne angebracht werden, die das Wasser dann in einer Regentonne sammelt. Über ein automatisches Bewässerungssystem sollten diejenigen nachdenken, die des Öfteren nicht zu Hause sind. Dafür wird ein Tropfschlauch an den Wasserzulauf angeschlossen. An einem kleinen Computer können Sie bestimmen, wie oft gegossen werden soll.
Wasserleitung ins Glashaus integrieren: So wird’s gemacht
Des Weiteren lässt sich die Wasserversorgung des Gewächshauses am bequemsten über einen Wasserhahn in unmittelbarer Nähe realisieren, und da Sie schließlich Ihr Gewächshaus selber bauen, sollten Sie sich diesen Komfort nicht entgehen lassen. Wasserleitungen und Schläuche dürfen im Gegensatz zu Stromleitungen auch oberflächlich verlaufen, was jedoch unschön aussieht. Allerdings ist das Verlegen von festen Wasserleitungen durch eine Firma mit erheblichen Kosten verbunden. Die optimalere Lösung: eine PE Wasserleitung.
Diese Wasserleitungen können über ein intuitives Steck- und Schraubsystem miteinander, mit Kupferleitungen und mit herkömmlichen Wasseranschlüssen verbunden werden. Die Hauptarbeit beim Verlegen von PE Leitungen ist das Ausheben des Bodens. Bei einer Tiefe von 80 cm kann das Rohrsystem eingesetzt werden. Nachdem Sie die Aushebung zur Hälfte wieder mit Erde gefüllt haben, setzen Sie ein Markierungsband ein, sodass die Gefahr geringer ist, Wasserleitungen bei erneutem Graben zu beschädigen. Leider eignen sich nicht alle PE Wasserleitungen für die kalte Jahreszeit. Informieren Sie sich diesbezüglich durch die Anleitung oder beim Händler. PE Systeme, die nicht winterfest sind, müssen vor dem Wintereinbruch entwässert werden – mit einem Kompressor lässt sich stehendes Wasser aus der Leitung pusten.
Der Gartenbewässerungsexperte Hans Hendricks zeigt im folgenden Video, wie PE Wasserleitungen vorbereitet und verbunden werden:
Heizen im Treibhaus
Diejenigen, die Ihr Gewächshaus selber bauen und ganzjährig nutzen möchten, kommen um eine Heizung nicht drum herum. Für Anzuchtpflanzen eignen sich spezielle Heizmatten, die auf den Boden des Kastens oder der Erdschicht gelegt werden. Ansonsten haben Sie die Wahl zwischen einer Gasheizung oder einer elektrischen Heizung. Bei der elektrischen Heizung benötigen Sie einen Stromanschluss in der Nähe. Eine Gasheizung ist effektiver als eine elektrische Heizung, da sie die Energie sofort in Wärme umsetzt.
In Form eines Bodenheizkabels lässt sich der Boden im Winter am effizientesten auftauen. Verlegen Sie den Maschendraht selber in gleichmäßigen Reihen vor Inbetriebnahme des Gewächshauses. Die meisten Bodenheizungen sind mit einem Thermostat ausgestattet, mit dem sich die Temperatur regulieren lässt. Praktisch: Einige Thermostate besitzen Automatikfunktionen. Wahlweise nach Zeit oder Außentemperatur kann sich die Bodenheizung dann selbstständig anschalten. Sobald es richtig kalt wird (< -10 Grad), wird die Lufttemperatur im Gewächshaus ebenfalls zunehmend kälter. Retten Sie Ihre Topfpflanzen, indem Sie eine elektrische Wärmeplatte auf einem Tisch im Gewächshaus auslegen. Stellen Sie alle Gewächse inklusive Topf auf die Platte und wählen Sie je nach Temperatur eine geeignete Wärmestufe aus.
Einrichtung des selbstgebauten Gewächshauses
Wenn das Gewächshaus steht, geht es an die Einrichtung. Hier haben Sie viele verschiedene Ausstattungsmöglichkeiten, die Sie berücksichtigen sollten:
- Beete, Tische, Hängebeete
- Lüftung
- Lichtdurchlässigkeit und Verdunklungsmechanismen
- Heizung, Beleuchtung, Bewässerungsanlage
- Schutz gegen Insekten
Gehwege
Selbst in einem kleinen Gewächshaus sind Gehwege unverzichtbar, denn sie ermöglichen Ihnen ein angenehmes Arbeiten ohne, dass Sie auf die Pflanzen treten. Um nicht ständig durch die Beete zu laufen, können Sie Gehwege aus Schotter, Naturstein, Steinplatten oder Kies anlegen, sofern diese nicht schon ins Fundament integriert wurden. Achten Sie dabei darauf, dass Sie eine klare Abgrenzung zwischen Beet und Weg schaffen, damit Sie später nicht immer Erde und Schmutz durch das Gießen auf Ihrem Weg finden.
Beete anlegen
Auch die Beetgestaltung kann individuell durchgeführt werden, sofern Sie Ihr Gewächshaus selber bauen. Sie können die Pflanzen direkt am Boden anpflanzen oder Gewächshaustische verwenden. Ein einfaches Beet am Boden eignet sich vor allem für Foliengewächshäuser, da es wenig aufwendig ist und im Winter nicht verwendet wird. Gewächshaustische sind für Hobbygärtner, die sich für ein Häuschen aus Glas oder Plexiglas entschieden haben, zu empfehlen. Diese erlauben Ihnen mehr Stauraum, denn unter den Tischen können Sie Dünger, Erde und Gartenwerkzeug abstellen. Außerdem ermöglichen Ihnen die Gewächshaustische eine angenehme Arbeitshöhe. Die Gewächshaustische haben verschiedene Ebenen, auf denen Sie anpflanzen können. Anzuchtpflanzen benötigen mehr Sonne als größeren Pflanzen. Idealerweise können die Anzuchtpflanzen oben und die größeren Pflanzen auf einer unteren Ebene herangezogen werden. Wenn Sie sich für Gewächshaustische entscheiden, investieren Sie ein wenig mehr Geld, denn Sie wollen lange etwas von qualitativ hochwertigen Tischen haben. Stabile Alugestelle und ein verzinktes Stahlgitter sind die beste Wahl. Eine Alternative zum Gewächshaustisch ist das Hochbeet.
Pflanzenarten
Mit einem Treibhaus sind Sie als Hobbygärtner so gut wie unabhängig vom Wetter. Natürlich benötigen Sie dafür die richtige Ausstattung wie Lampen und Heizung, aber dann können Sie das ganze Jahr über Ernten. In unserer Übersichtstabelle sehen Sie, welche Pflanzen sich gut in einem Gewächshaus anbauen lassen und wann Sie diese säen und ernten können: