Heizkosten sparen: 8 Tipps zum Senken und Einsparen der Energie - Hausliebe

Heizkosten sparen: 8 Tipps zum Senken und Einsparen der Energie

Nach der Coronakrise folgt nun die Inflation in Deutschland: Die gestiegenen Preise lassen schon jetzt viele Menschen vor dem Winter und der kommenden Heizperiode fürchten. Die Importpreise für die Gasanbieter sind – wie es scheint – dauerhaft gestiegen. Damit für Mieter im Mehrfamilienhaus die Heizkosten-Nachzahlungen im kommenden Jahr nicht allzu hoch ausfallen und auch Hausbesitzer ihren Verbrauch eindämmen können, gibt es viele effektive Tipps und Tricks, wie Sie die Heizkosten spürbar senken können.

Heizkosten sparen: 8 Tipps zum Senken und Einsparen der Energie 12. Oktober 2022

1. Die optimale Heiztemperatur

Zunächst einmal ist es wichtig, dass, wenn Sie die Heizung anstellen, Sie den Thermostat richtig einstellen. Hierfür ist es wichtig, die Zahlen auf dem Thermostat zu verstehen: Während Stufe 1 ca. 12 Grad, Stufe 2 ca. 16 Grad und Stufe 3 ca. 20 Grad entspricht, sorgt Stufe 4 für 24 Grad und Stufe 5 sogar für satte 28 Grad – die kleinen Striche dazwischen markieren jeweils ein Grad. Dies zu wissen ist wichtig, wenn Sie die ideale Raumtemperatur finden wollen. In Wohnräumen sollte die Temperatur bei nicht mehr als 20 Grad liegen, das erreichen Sie folglich mit der Stufe 3 der Heizung. Im Kinderzimmer, Arbeitszimmer sowie im Bad darf es hingegen etwas wärmer sein – die ideale Temperatur liegt hier bei 20-23 Grad, die Sie durch Einstellen des Thermostats zwischen Stufe 3 und 4 erreichen. Andere Räume wie das Schlafzimmer, Küche oder Flur sollten weniger stark beheizt werden. Die ideale Temperatur für Ihr Schlafzimmer liegt bei 16-18 Grad (zwischen Stufe 2 und 3), in der Küche reicht meistens eine Temperatur von 17 Grad (Stufe 2), da hier viel Hitze durch Kochen oder Abwärme des Kühlschranks entsteht. Im Flur, der nur als Durchgangsraum fungiert, reicht es, den Heizkörper auf Stufe 1 zu stellen. Die Faustregel sagt: Jedes Grad weniger spart ca. 6 % an Heizkosten. Sollten Sie in Ihren Räumen also auf 1 Grad weniger verzichten können, sparen Sie im Endeffekt bares Geld.

 

2. Programmierbare Thermostate einbauen & richtig einstellen

Mit einem programmierbaren Thermostat müssen Sie nicht mehr selber auf die richtige Einstellung der Temperatur achten, sondern können den Thermostat die Heizung regulieren lassen. Solche elektronischen Thermostate können minutengenau die Temperatur in Ihren Räumen entweder absenken oder ansteigen lassen. Auf diese Weise passen Sie die Heizung an Ihren individuellen Tagesablauf an: In der Woche können Sie das Bad ab 7 Uhr morgens aufwärmen lassen, während es am Wochenende erst um ca. 10 Uhr warm wird. Oder Sie lassen den Thermostat abends das Wohnzimmer auf die idealen 20 Grad erwärmen, sodass Sie einen warmen Raum vorfinden, wenn Sie von der Arbeit kommen. Dementsprechend können Sie den Thermostat des Heizkörpers auch so programmieren, dass die Temperatur zu Uhrzeiten, wenn niemand im Haus ist, relativ niedrig bleibt. Ein solcher Thermostat kann der erste Schritt in Richtung Smart Home sein.

 

3. Heizkörper frei halten

Ein ganz einfacher, aber äußerst effektiver Trick Heizkosten zu sparen, ist es die Heizkörper generell freizuhalten, das heißt, keine Möbel, Vorhänge oder Ähnliches sollten vor der Heizung stehen. Nur so geben Sie der Heizung die Möglichkeit, die Wärme gleichmäßig im Raum zu verteilen. Ein Sofa beispielsweise sollte mindestens 30 Zentimeter Abstand zum Heizkörper haben und Vorhänge sollten möglichst nicht bodenlang sein, sondern bestenfalls oberhalb des Heizkörpers enden. Um die Heizung freizuhalten, sollten Sie zudem auf Heizkörperverkleidungen verzichten oder darauf Dinge wie Bücher auf der Heizung abzulegen.

 

4. Heizung entlüften

Vor Beginn der Heizsaison sollten Sie daran denken, Ihre Heizung zu entlüften, denn das sorgt für die optimale Energieeffizienz des Heizkörpers und kann die Heizkosten enorm senken. Dass Ihre Heizkörper entlüftet werden muss, merken Sie spätestens dann, wenn Sie laute Gluckergeräusche hören, der Heizkörper nicht gleichmäßig warm wird oder sogar vollständig kalt bleibt. Das richtige Entlüften der Heizung ist in wenigen Schritten erledigt, alles, was Sie dafür benötigen, ist ein Entlüftungsschlüssel, ein Eimer und ein Handtuch.

 

5. Richtig lüften

Auch Heizen und Lüften gehören eng zusammen: Durch gezieltes Stoßlüften können Sie ebenfalls Heizkosten sparen. Stoßlüften statt Dauerlüften oder die Fenster zu kippen kann im Jahr bis zu 145 Euro sparen. Stoßlüften sorgt für einen gezielten Luftaustausch, sodass immer genug frische Luft im Raum ist. Die Fenster nur zu kippen bringt im Gegensatz eher weniger, denn auf diese Weise findet kaum Luftaustausch statt. Dafür kühlen sogar die umliegenden Wände viel schneller aus und es kann auf lange Sicht zu Schimmel kommen. Damit die Feuchtigkeit in der Luft abziehen kann, sollten Sie Ihre Räume zwei bis drei Mal am Tag für jeweils zehn Minuten lüften und die Fenster dabei komplett öffnen. Wenn Sie gleichzeitig gegenüberliegende Fenster oder Fenster im Nachbarzimmer öffnen, erzeugen Sie einen guten Durchzug. In Küche und Bad sollten der Wasserdampf immer direkt durch lüften beseitigt werden, während es sich im Schlafzimmer anbietet, morgens sowie abends zu lüften. Während Sie Stoßlüften sollten Sie den Thermostat des Heizkörpers natürlich etwas herunterdrehen, aber niemals komplett ausstellen.

 

6. Fenster und Türen abdichten

Heizkosten sparen Sie auch, indem Sie dafür sorgen, dass die Wärme drinnen bleibt. Besonders durch undichte Fenster und Türen geht viel Energie verloren. Um zu testen, ob Ihre Fenster undicht sind, klemmen Sie einfach ein Blatt Papier zwischen den Rahmen und den Flügel des Fensters: Lässt sich das Blatt bei geschlossenem Fenster herausziehen, ist Ihr Fenster nicht dicht. Wenn es sich jedoch nicht herausziehen lässt, ist es an dieser Stelle dicht. Wiederholen Sie den Papiertest sicherheitshalber an mehreren Stellen. Um die Fenster selbstständig abzudichten, füllen Sie die Fensterspalten mit Gummidichtungen oder Schaumdichtungsband aus dem Baumarkt. Je nach Fugengröße können Sie das passende Dichtungsband wählen. Bei zehn Fenstern in Ihrem Zuhause müssen Sie mit ca. 50 bis 100 Euro Kosten für Dichtungsband rechnen. Trotzdem können Sie so letztlich eine Menge Geld sparen: Zum Beispiel sparen Sie so pro Jahr bei einem Einfamilienhaus mit ca. 110 m² über 915 kWh, was ungefähr 7 Euro pro Fenster entspricht. Auch die Türen in Ihrer Wohnung sollten dicht sein – hier eignen sich selbstklebende Schaumstoffstreifen oder einfache Zugluftstopper, die Sie vor den Spalt legen können.

 

7. Die Heizung bei Abwesenheit und nachts herunterdrehen

Nachts oder wenn niemand zu Hause ist, muss es nicht so warm wie üblich sein, denn auch hier spart das Absenken der Temperatur Energie. Nach Schätzungen können zwischen 5 % und 10 % an Heizkosten durch das nächtliche Absenken der Raumtemperatur eingespart werden. Wenn Sie die Raumtemperatur um mindestens 3 Grad reduzieren, können Sie im Schlaf Heizkosten sparen – Temperaturen unter 16 Grad steigern allerdings das Schimmelrisiko, daher sollte die Heizung nicht dauerhaft darunter eingestellt werden. Bei einem Kurzurlaub sollten Sie den Heizkörper nicht ausschalten, sondern ebenfalls nur etwas herunterregeln. Eine durchschnittliche Temperatur von 12 Grad ist ideal, wenn Sie für ein paar Tage verreisen. Bei nur ein oder zwei Tagen ist die optimale Temperatur ca. 15 Grad.

 

8. Warmwasser sparen

Da Heizkosten auch entstehen, wenn Sie warmes Wasser zum Duschen, Abwaschen oder Händewaschen verwenden, sollten Sie den Verbrauch

möglichst reduzieren. Wenn Sie statt zu baden mehr duschen, sparen Sie nicht nur Wasser, sondern auch Heizkosten: Für ein Vollbad benötigen Sie um die 120 Liter Wasser, während beim Duschen nur um die 70 Liter benötigt werden. Bei weniger Bädern und mehr Duschen können bis zu 115 Euro weniger Wasser- und Heizkosten anfallen. Auch ein Sparduschkopf kann jährlich ca. 37.800 Liter warmes Wasser sparen, was rund 165 Euro entspricht. Was immer wieder unterschätzt wird, ist das Händewaschen mit kaltem Wasser – so helfen Sie nicht nur dem Klima durch Einsparen von CO2, sondern Sie können auch ca. 30 Euro pro Jahr bei einer Gasheizung und 110 Euro bei einer elektrischen Heizung sparen.

 

Fazit: So bleibt die Wohnung warm und die Kosten bleiben niedrig

Mit diesen einfachen und kostengünstigen Tipps und Tricks kann die Heizsaison kommen und Sie müssen sich auch keine übermäßig Sorgen aufgrund der Inflation machen. Schon durch kleine Dinge wie dem richtigen Einstellen der idealen Raumtemperatur, dem korrekten Lüften oder durch Einsparen von Warmwasser können Sie bei der nächsten Heizkostenabrechnung bares Geld sparen. Damit die Wärme beim Heizen auch in den Wohnräumen bleibt, sollten Sie zudem darauf achten, dass Fenster und Türen dicht sind – denn hier kann die Wärme am leichtesten entweichen. Wenn Sie diese Tipps beherzigen, haben Sie es Ende des Jahres immer kuschelig warm und sparen gleichzeitig Energie.