Heizung 2.0 - Säubern, Streichen, Entlüften - Hausliebe

Heizung 2.0 – Säubern, Streichen, Entlüften

Heizung 2.0 – Säubern, Streichen, Entlüften 7. April 2017

Passend zum Frühjahrsputz: Wer eine vergilbte und staubige Heizung hat, die nicht mehr so wirklich heizen will, muss aktiv werden. In einem schick eingerichtetem Wohn-, Schlaf- oder Badezimmer wirkt ein Heizkörper, der seine besten Jahre hinter sich hat, eher wie ein Fremdkörper. Wie Sie der Heizung wieder zu mehr Heizleistung verhelfen, diese entstauben sowie strahlend weiß machen, erfahren Sie in der folgenden Anleitung.

Entlüftung der Heizung

Sobald der Heizkörper nicht mehr richtig warm wird und von Zeit zu Zeit gluckert, sollten Sie über eine Entlüftung nachdenken. Als Faustregel gilt: Einmal im Jahr vor dem Winter sollte eine Heizung entlüftet werden, damit Verlass auf die Wärmeleistung ist. Zum Entlüften muss das/die Entlüftungsventil/Entlüftungsschraube vorsichtig aufgedreht werden. Zu finden ist diese mechanische Vorrichtung meist im oberen Bereich des Heizkörpers gegenüber vom Thermostatventil. Für dieses Vorhaben benötigen Sie eine Schale, einen großen Lappen und je nachdem entweder einen Heizkörper-Entlüftungsschlüssel oder einen verstellbaren Maulschlüssel.

  1. Drehen Sie den Heizkörper voll auf und warten Sie mindestens 30 Minuten lang. Wenn Sie in einem Eigenheim wohnen, sollten Sie zudem die Umwälzpumpe abschalten. Durch die Wärme steigen alle Luftbläschen im Wasserkreislauf der Heizung auf und sammeln sich.
  2. Platzieren Sie die Schale nun unter das Entlüftungsventil, sodass Wassertropfen aufgefangen werden. Außerdem kann der Lappen zusätzlich um das Ventil herum geschlungen werden.
  3. Nehmen Sie nun den Entlüftungsschlüssel oder Maulschlüssel zur Hand. Setzen Sie das Werkzeug an das Ventil an und drehen Sie kontrolliert. Bereits jetzt sollte ein Zischgeräusch wahrzunehmen sein. Vorsicht ist geboten: Die entweichende Luft kann sehr heiß sein. Außerdem darf das Entlüftungsventil nicht komplett geöffnet werden.
  4. Sobald das Zischen aufhört und das Ventil beginnt zu tropfen, ist der Heizkörper entlüftet. Das Entlüftungsventil kann wieder zugeschraubt werden.

(5. Im Eigenheim beenden Sie die Entlüftung mit der Prüfung des Wasserdrucks und der Wiederinbetriebnahme der Umwälzpumpe.)

Das folgende Video zeigt, wie Sie beim Entlüften einer Heizung mit Standardentlüfterschraube vorgehen können:

Reinigung des Heizkörpers

Ein gewöhnlicher Heizkörper gehört regelmäßig sowohl von außen als auch von innen gereinigt. Der Innenraum – vor allem zwischen den Lamellen – wird mit der Zeit sehr staubig. In Zimmern mit hoher Luftfeuchtigkeit bilden sich dicke Staubbrocken und kleiden den Innenraum aus. Es ist besonders wichtig die Lamellenzwischenräume zu entstauben, da sich zu viel Staub negativ auf die Heizleistung der Heizung und die Luftbeschaffenheit des Zimmers auswirkt:

  • die Heizleistung nimmt ab (nachweislich um bis zu 25%)
  • Staub wird immer wieder an die Luft abgegeben
  • aufgewirbelter Staub trocknet die Luft stark

Zum Entfernen des Staubs verwenden Sie am besten einen verlängerten Blockflötenreiniger oder eine spezielle Lamellenbürste, da mit diesen Hilfsmitteln tief in den Heizkörper vorgedrungen werden kann. Wer sich nicht extra Equipment für die Reinigung anschaffen möchte, kann es mit einem Föhn versuchen. Pusten Sie den Heizkörper einfach durch und saugen Sie anschließend alle Wollmäuse und Staubbrocken mit einem Staubsauger auf. Alljährliches Rundumpaket: Nach der Entlüftung sollte auch die Reinigung durchgeführt werden. Von außen gestaltet sich die Reinigung des Heizkörpers denkbar einfach. Mit einem feuchten Tuch und ggf. etwas Spüli entfernen Sie Staub und Schmutz im Handumdrehen.

Weißer Anstrich gegen vergilbte Heizungen

Sauber und weiß: So muss eine Heizung aussehen © Andrey Popov_Fotolia.com
Sauber und weiß: So muss eine Heizung aussehen © Andrey Popov_Fotolia.com

Heizungen werden erfahrungsgemäß mehrere Jahrzehnte alt, wenn diese funktionstüchtig bleiben. Bei einer so langen Lebenserwartung ist davon auszugehen, dass die Heizkörper nach einiger Zeit vergilben und porös werden. Die Lösung: Frische, weiße Farbe in Form eines speziellen Lacks muss auf die Heizung. Dazu bietet sich ein hitzebeständiger Acryl-Heizungslack auf Wasserbasis an. Allerdings benötigen Sie für diesen auch einen bestimmten Pinsel mit Kunststoffborsten, da diese beim Kontakt mit Wasser nicht aufquellen.

Es ist wichtig, vor dem Auftragen des Lacks ordentlich mit nicht zu grobem Schleifpapier zu schleifen, damit die neu aufgetragene Farbe haftet. Halten Sie außerdem Ausschau nach Roststellen und schleifen diese ebenfalls großzügig ab. Aus oberflächlichem Rost können irgendwann große Löcher werden, aus denen es tropfen kann.

Da nur ein Heizungsmonteur in der Lage ist, den Heizkörper komplett abzubauen, empfiehlt es sich für den Laien einen Bereich um diesen mit Zeitungspapier und Malerkrepp abzukleben. So gelangt der Lack nicht an die Wand oder auf den Fußboden. Achtung: Denken Sie daran, Schrauben und Ventile abzukleben.

Führen Sie den Pinsel mit dem Lack stets von oben nach unten, damit sich weniger Lacknasen bilden und Lacküberschüsse unten verteilt werden können. Gestrichen darf die Heizung nur, wenn diese kalt ist. Das Heizungsgitter und die beiden Seitenteile können zudem leicht abgenommen werden, sodass diese draußen bearbeitet werden können. Vergessen Sie nicht – sofern vorhanden – die unschönen Kupferrohre auch mit Lack zu behandeln.

Eine wunderbare Alternative zum herkömmlichen Streichen ist Heizkörperspray. Dieses Spray beinhaltet hitzebeständigen Kunstharz- oder Alkydharzlack und eignet sich bestens, um in die Jahre gekommene Heizungen wieder strahlend weiß zu machen. Allerdings wird ein einziger Anstrich nicht reichen – 2 bis 3 sind zu empfehlen.