Kaninchengehege bauen: Anleitung für ein einfaches Außengehege

Kaninchengehege bauen: Anleitung für ein einfaches Außengehege

Wer sich ein oder mehrere Kaninchen anschaffen möchte, wird zwangsweise mit deren Unterbringung konfrontiert werden. Bei der Außenhaltung gibt es die Möglichkeit ein Gehege an den Kaninchenstall anzuschließen oder ein separates Kaninchengehege im Garten aufzustellen und die putzigen Tiere zum Auslauf dorthin zu tragen. Vor allem die letztere Option wird besonders häufig selbst gebaut, da bei solchen Freilaufgehegen einfache Bauformen möglich sind.

Der Eigenbau dieser Kaninchengehege ist noch einfacher als der Kaninchenstallbau und kann mitunter individuell und sehr kostengünstig gestaltet werden, was anhand der Materialliste weiter unten deutlich wird. Insofern ist das Kaninchengehege prädestiniert für ein DIY-Projekt. Diese Bauanleitung behandelt einerseits den Bau der Umzäunung des separaten Kaninchengeheges und andererseits die Montage von zwei Dachelementen.

Kaninchengehege bauen: Anleitung für ein einfaches Außengehege 3. Mai 2018

Kaninchengehege bauen für artgerechten Auslauf

Soll ich ein Kaninchengehege bauen? Diese Frage kann eindeutig mit einem Ja beantwortet werden, denn ein Stall alleine reicht für Kaninchen nicht aus, um gesund zu bleiben. Die Tiere bewegen sich viel in der Natur, kommen dabei auf Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h und benötigen daher mehr Platz als ein Kaninchenstall hergeben könnte. In der Regel schaffen sich Kaninchenbesitzer deswegen neben dem Kaninchenstall im gleichen Zuge auch ein größeres Außengehege an. Die Größe des Geheges muss an die Anzahl und Größe der Kaninchen bzw. Hasen angepasst werden. Als Faustregel gilt: Ein bis drei Kaninchen beanspruchen mindestens 6 qm – nach Möglichkeit sollten eher 10 qm zur Verfügung gestellt werden.

Bauanleitung und Materialliste

Für ein Kaninchengehege brauchen Sie erfreulicherweise nicht sonderlich viel Werkzeug. Lediglich Akkuschrauber, Kneifzange und Handtacker sollten griffbereit liegen. Allerdings werden folgende Materialien zum Bau eines einfachen Außengeheges benötigt:

  • (A) 8 x lange Holzbretter (z.B. á 400 cm)
  • (B) 4 x kurze Holzbretter (z.B. á 160 cm)
  • (C) 4 x noch kürzere Holzbretter (z.B. á 80 cm – 2 x der Breite von Holzbrett (A))
  • (D) 4 x Kanthölzer als Eckpfeiler (z.B. á 100 cm)
  • Volierendraht (z.B. á 2000 cm x 100 cm)
  • Tackerklammern
  • Senkkopfschrauben
  • 8 x Flachverbinder/Eckwinkel

Des Weiteren bestimmen Sie per Wahl der Holzart die Kosten des Geheges weiter. Empfehlenswert sind witterungsbeständige Hölzer wie Lärche oder Douglasie, die vor dem Bauen mit Öl präpariert wurden. Folgende Anleitung kann als Beispiel für den Eigenbau des Kaninchengeheges dienen:

kaninchengehege bauen
Ein Kaninchengehege bauen Sie klassisch mit Holz und Volierendraht © Holund_Fotolia.com
  1. Ein Gehege benötigt vor allem ein Gitter. Daher knipsen Sie zunächst mit der Kneifzange zweimal zwei passende Flächen aus dem Volierendraht aus. Orientieren Sie sich dabei an den Längen der Holzbretter (A) und (D) sowie (B) und (D). Die Volierendrahtflächen sollten etwa 1-2 Zentimeter kleiner als die Längen der Holzbretter ausfallen.
  2. Anschließend tackern Sie die zwei großen Volierendrahtflächen an die vier Langen (A) und die zwei kleineren Flächen an die vier kurzen Holzbretter (B). Vorsicht: Die Enden des Volierendrahts sind sehr scharf und sollten nicht über die Hölzer emporragen. Achten Sie außerdem darauf, dass die Holzbretter parallel und in gleichen Abständen am Volierendraht befestigt werden – ansonsten wird das Kaninchengehege krumm.
  3. Die einzelnen Wände des Geheges verschrauben Sie nun mit den Senkkopfschrauben an den Kanthölzern, sodass die Enden des Volierendrahts zwischen Eckpfeiler und Holzbrett verschwinden und der Draht insgesamt leicht unter Spannung steht. Außerdem sollten die Holzbretter (A) bündig an den Kanthölzern (D) abschließen während die kurzen Bretter (B) leicht über diese hinausragen und bündig mit den Holzbrettern (A) abschließen.
  4. Dies führen Sie mit allen vier Wänden durch bis eine Quaderkonstruktion entsteht, die oben und unten geöffnet ist. An den Außenkanten der Eckpfeiler sollte nun der Draht zu sehen sein. Gegen dieses Problem lohnt es sich, einen verschraubbaren Kantenschutz zu montieren, um sowohl Kaninchen als auch Kinder vor dem scharfen Draht zu schützen. Je strammer und sorgfältiger der Kantenschutz angebracht wird, desto geringer ist das Risiko für moderndes Holz.

[amazon_link asins=’B074PGDXLC,B06Y6JR88L,B008PRTW2C,B0087NE5BM’ template=’ProductGrid’ store=’wwwhausliebed-21′ marketplace=’DE’ link_id=’5765c029-72c1-11e7-b9ed-f74301f7636b’]

Flachdach vom Kaninchengehege bauen

Weiterhin bauen Sie zuletzt noch ein Flachdach bestehend aus zwei Elementen, damit die Kaninchen nicht aus dem Gehege hüpfen können. Eines dieser Elemente kann dabei fest am Kaninchengehege verschraubt werden wohingegen das andere Teil des Dachs abnehmbar bleibt, denn schließlich sollen die Tiere problemlos vom Kaninchenstall ins Außengehege befördert werden können und zurück.

  1. Schrauben Sie nun mithilfe von Eckwinkeln oder Flachverbindern die Holzbretter (A) und (C) zu einem Rahmen zusammen. Dieser wird wie zuvor mit Volierendraht versehen. Das feste Element bringen Sie nun von oben mit Schrauben am Kaninchengehege an, sodass die Volierendrahtenden zwischen den Hölzern verschwinden.
  2. Stellen Sie daraufhin das abnehmbare Element wie das Feste her. Tipp: Wenn Sie die großen länglichen Flächen der Holzbretter (A) und (C) des abnehmbaren Elements – an denen der Volierendraht angetackert werden soll – mit einer Schleifmaschine ausdünnen, können Sie nach der Fixierung des Drahts zugeschnittenes Blech oder einen L-förmigen Kantenschutz anbringen. Auf diese Weise würde die Verletzungsgefahr so gering wie möglich gehalten, ohne dabei Einbußen bei der Ebenheit des Flachdachs zu haben.

Tipps zum Gehege

Das Kaninchengehege mit Gitter ist nun fertig und kann auf nicht all zu feuchtem Boden platziert werden. Rasen ist als Untergrund ideal für Kaninchen und Gehege. Wenn das Gehege jedoch nicht in Benutzung ist, stellen Sie dieses dennoch lieber unterdacht auf beispielweise Gehwegplatten, damit der Käfig nicht modert und das Gitter nicht rostet. Bei Regen bildet sich nämlich häufig Staunässe im und auf dem Boden.

Da Kaninchen gerne buddeln, empfiehlt es sich, zur Bodensicherung ein spezielles Rasenschutzgitter auszulegen, sodass das Gehege dem Freilauf dienen kann und trotzdem Käfig bleibt. Im Stall können Kaninchen auch nicht buddeln. Versuchen Sie die Bodensicherung im Gehege daher gezielt zu integrieren und mindestens einen halben Quadratmeter zum Graben auszulassen, damit die Kaninchen ihren natürlichen Trieben weiterhin nachgehen können. Das Gehege wird durch eine Bodensicherung glücklicherweise nicht viel teurer – ein Quadratmeter der Bodensicherung kostet mitunter weniger als drei Euro.

Gestalten Sie das Freilaufgehege stets abwechslungsreich durch Spielzeug, unterschiedliche Einrichtung sowie Pflanzen, gepflegten Rasen und wechselnde Umgebung, um den Tieren ausreichend Anreize zu geben. Dafür sollte der Standort des Kaninchengeheges regelmäßig gewechselt und für werden. Schließlich fehlt den Kaninchen im Stall oftmals die Abwechslung.