Matratzenarten | Matratzentypen im Vergleich | Hausliebe

Matratzenarten: Materialien und Liegezonen für unterschiedliche Schlafpositionen

Das Schlafzimmer steht im Zeichen der Erholung – maßgeblich trägt die Bettmatratze dazu bei. Vor dem Kauf einer Matratze sollten Sie jedoch unbedingt überlegen, welche Matratzenart zu ihrem Körpergewicht, ihrem Schlaftyp, ihrer Schlafposition und zu sonstigen Wünschen passt. Mit der Zeit haben sich auf dem Markt zwei verschiedene Matratzentypen durchgesetzt: Federkernmatratzen und Schaummatratzen. Allerdings brachten Innovationen in puncto verwendeter Materialien, Schichtungsverhältnis und Konstruktion viele speziellere Matratzenarten hervor, die in diesem Artikel genauer beleuchtet werden sollen.

Matratzenarten: Materialien und Liegezonen für unterschiedliche Schlafpositionen 5. September 2018

Matratzenarten nach Eigenschaften und Material

Latexmatratzen

Eine Latexmatratze besteht aus synthetischem oder natürlichem Latex, dass durch den Prozess der Vulkanisation und Schichtung mit Schaumstoff hergestellt wird. Diese Matratzenart besticht durch eine hohe Punktelastizität und Langlebigkeit bei gelungener Vulkanisation. Allerdings sind Latexmatratzen häufig schwer und neigen zu Eigengeruch.

Kaltschaummatratzen

Matratzen aus Schaumstoff haben heutzutage einen Matratzenkern aus Polyurethan-Kaltschaum, der sich mit der Zeit an den Körper des Schlafenden anpasst. Schwere Körperpartien wie der Rumpf formen die entsprechenden Zonen leicht ohne dabei Mulden oder Kuhlen entstehen zu lassen. Zudem isolieren diese Matratzen die Wärme bessere als andere Matratzentypen. Erfreulich: Menschen, die oft im Bett frieren, empfinden die Wärmeisolation meist als angenehm. Weiterhin sollten Kaltschaummatratzen zur Lüftung etwa alle zwei Monate einmal gewendet werden. Weil Kaltschaummatratzen leicht entzündlich sind, werden ihnen feuerfeste Zusatzstoffe untergemischt, die mitunter nicht sehr umweltfreundlich sind.

Komfortschaummatratzen

Im Gegensatz zu Kaltschaummatratzen werden Komfortschaummatratzen bei ihrer Herstellung auf über 400 Grad erhitzt, damit die Matratzen aushärten. Der Schaum dieser Matratzen ist sehr offenporig, wodurch die Feuchtigkeit, die beim Schlafen in die Matratze gelangt ganz gut zirkulieren kann. Insgesamt fallen Komfortschaummatratzen jedoch nicht so hochwertig aus, da durch die Beschaffenheit des Schaums keine Einteilung in Zonen möglich ist. Lediglich leichte Personen ohne Rückenbeschwerden o.ä. können auf einer Komfortschaummatratze gut schlafen.

Viscoschaummatratzen

Viscoelastische Matratzen sind vor allem aus Krankenhäusern oder Alterspflegeheimen bekannt. Mindestens anteilig bestehen diese Matratzen aus sogenanntem Formgedächtnis-Polymer. Das Material hat die besondere Eigenschaft, sich für eine kurze Zeit an die Statur der/des Liegenden zu „erinnern“. Durch die Körperwärme geben die belasteten Stellen der Matratze leicht nach. Wenn Sie sich beim Schlafen viel bewegen oder leicht Schwitzen sind Viscoschaummatratzen durch diesen Effekt nicht zu empfehlen.

Gelschaummatratzen

Gelschaummatratzen gehören zu den Matratzeninnovationen der letzten Jahre und vereinen die Vorteile der Viscoelastizität mit Kaltschaum. Die Kombination der Materialien sorgen für ein schwereloses Liegegefühl bei gleichzeitiger Anpassungsfähigkeit, Punktelastizität und Atmungsaktivität. Auf Gelschaummatratzen schläft es sich kühler – daher eignet sich diese Matratzenart weniger bei häufig auftretendem Frieren und eher bei zu Schweißausbrüchen neigenden Menschen.

(Bonell)-Federkernmatratzen

Wie der Name vermuten lässt, befinden sich in der Federkernmatratze Stahlfedern, die das Gewicht der auf ihr liegenden Person gleichmäßig verteilen. Bei der klassischen Variante sind die Sprungfedern frei beweglich und voneinander getrennt. Punkten können die Federkernmatratzen durch eine komplexe Zonenverteilung und einen günstigen Anschaffungspreis. Trotz bezogener Polsterschicht kann es bei einer Federkernmatratze zu Reibung innerhalb der Matratze kommen, sodass die Federn bis zur Oberfläche vorstoßen, was Unbequemlichkeit zur Folge hat. Des Weiteren ist das Matratzenklima mit Federkern in der Regel gut, weil die Struktur luftdurchlässig ist und die Liegefläche kühl bleibt – ideal für schwitzende Schläfer. Die Federkernmatratze gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. So bieten die Hersteller sowohl eingesteppte Baumwollmaterialien als auch Viskosebezüge an. Weitere oft verwendete Materialien sind Rosshaar und Schurwolle. Die Stärke der Sprungfedern variiert ebenfalls regelmäßig.

Taschenfederkernmatratze

matratzenarten
Die verschiedenen Matratzenarten lassen sich im Fachgeschäft durch Probeliegen testen © LIGHTFIELD STUDIOS_Fotolia.com

Die Besonderheit von Taschenfederkernmatratzen sind extra geschaffene Hohlräume im Federkern. Die Stahlfedern werden in kleine Stoffsäcke eingenäht, um die Stabilität der Konstruktion zu verbessern. Dadurch wird eine höhere Punktelastizität erreicht: Die Federn bewegen sich mechanisch unabhängig voneinander, sodass beispielsweise der Kopf weniger in die Matratze einsinken wird als das Gesäß. Quietschende Geräusche, die bei den herkömmlichen Bonell-Federkernmatratzen vorkommen, treten bei der Taschenfederkernmatratze dank der Taschen nicht auf. Die Qualität von Taschenfederkernmatratzen hängt von ihrer Herstellung ab. Ausschließlich in Handarbeit angefertigte Modelle wie Sie der Bettenhersteller Schramm Werkstätten anbietet, weisen deutlich angenehmeren Komfort auf als Modelle, die automatisiert in der Fabrik produziert werden.

Tonnentaschenfederkernmatratze

Matratzen mit Tonnentaschenfederkern stehen für Qualität – vor allem die Modelle ab 900 eingenähten Stahlfedern. Lediglich die Federn, die aktiv belastet werden, geben bei einer Tonnentaschenfederkernmatratze auch wirklich nach. Dadurch wird flächendeckendes Einsinken verhindert. Die Beschaffenheit der Federn machen den größten Unterschied zu den Taschenfederkernmatratzen aus – hier sind die Federn nämlich tonnenförmig und dadurch flexibler.

Naturmatratzen

Alleinstellungsmerkmal von Naturmatratzen ist die Verarbeitung von nachhaltig nachwachsenden Rohstoffen. Zu den verwendeten Materialien zählen häufig Naturlatex, Seegras, Kokosfasern, Stroh oder Rosshaar. Durch die vielseitigen Eigenschaften der Materialien lassen sich so ziemlich jeder Härtegrad und weitere Matratzenausstattungen nachbilden.

Liegezonen: Unterschiedliche Nachgiebigkeit für mehr Komfort

Moderne Matratzen werden mit mehreren Liegezonen ausgestattet. Da die Festigkeit und Nachgiebigkeit der Liegezonen variiert, können so alle Körperteile optimal abgestützt werden. Je nachdem, ob es sich bei der ruhenden Körperregion um höheres Gewicht oder empfindliche Gelenkregionen handelt, stützen die Zonen eher oder geben flexibel nach. Zur gängigen Aufteilung der Liegezonen lassen sich passende Schlaftypen zuordnen.

  • 3 verschiedene Liegezonen: Seitenschläfer
  • 5 Liegezonen: Bauchschläfer
  • 7 Liegezonen: Seitenschläfer und Rückenschläfer

3-Liegezonen-Matratzen sind im Bereich der Lenden härter als beim Kopf und Becken, damit die Wirbelsäule in einer entlastenden S-Position verharrt und nicht einsinkt. Stattdessen liegt der Fokus von 5-Liegezonen-Matratzen im wahrsten Sinne des Wortes auf der Kopf-, Schenkel- und Fußzone. An diesen Stellen wird Halt gegeben, während der Lendenbereich weicher ist und die Wirbelsäule auf diese Weise bei Bauchschläfern in eine natürliche Position rutscht. Stattdessen versinken bei der 7-Liegezonen-Matratze vor allem die Schulter und das Becken. Die restlichen Körperpartien stabilisieren die Zonen nach Gewicht und Beschaffenheit. So ist zum Beispiel die Beckenzone mittelweich. Spezialisierte Liegezonen sollen letztlich immer dafür sorgen, dass die Wirbelsäule in der individuellen Schlafposition parallel zum Fußboden und somit orthopädisch korrekt verläuft. Daher sind Matratzen mit verschiedenen Liegezonen durchaus sinnvoll, um gesund zu liegen.

Härtegrade von Matratzen – Körpergewicht und -größe

Da die ergonomischen Anforderungen an eine Matratze vom individuellen Körper der schlafenden Person abhängig sind, wurden auf dem Matratzenmarkt genormte Härtegrade etabliert. Schließlich kann und möchte sich nicht jeder eine maßangefertigte Matratze leisten. Der Härtegrad einer Matratze wird nach dem Körpergewicht und der Körpergröße ausgewählt, bleibt aber dennoch auch Geschmacksfrage. Anhand der folgenden Auflistung können Sie sich orientieren:

KörpergewichtHärtegrad
bis 65 kgHärtegrad 1
65 Kg – 80 kgHärtegrad 2
80 Kg – 100 kgHärtegrad 3
100 Kg – 120 kgHärtegrad 4
120 Kg – 160 kgHärtegrad 5

Entscheiden Sie nach Erfahrung, wenn Sie mit zwei Härtegraden liebäugeln – finden Sie eher eine harte oder weiche Unterlage besser? Nicht nur die Matratze ist essenziell für guten Schlaf. Die gesamte Schlafausstattung muss auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt sein.