Was genau sind Kalziumsilikatplatten?
Wie der Name bereits sagt, ist einer der Hauptbestandteil von Kalziumsilikatplatten Kalziumsilikat, welcher zusätzlich Zellulose enthält. Der rein mineralische Baustoff härtet mithilfe von Wasserdampf aus. Er hat zwar nur eine geringe Wärmespeicherkapazität, dennoch wird er häufig für die Innendämmung verwendet.
Der große Vorteil von Kalziumsilikat liegt darin, dass eine zusätzliche Dampfbremse oder -sperre entfällt. Das hat den Grund, dass die Baustoffe, aus denen Kalziumsilikatplatten bestehen, diffusionsoffen – also atmungsaktiv – sind.
Verwendung von Kalziumsilikatplatten in der Praxis
Nicht nur für die Innendämmung lassen sich solche Platten verwenden: Gerne kommen sie auch bei der Schimmelsanierung zum Einsatz. Das Material ist stark alkalisch, was bedeutet, dass sein pH-Wert besonders hoch ist und somit ein Milieu bildet, auf dem Schimmel nicht gut wachsen kann. Zudem entzieht das Material dem Raum überschüssige Feuchtigkeit wie beispielsweise Kondenswasser, woraufhin die Kalziumsilikatplatten schnell gänzlich austrocknen.
Einer der beliebtesten Einsatzbereiche von Kalziumsilikatplatten ist demnach die Innendämmung von Feuchträumen, wozu beispielsweise das Badezimmer zählt. Altbauten profitieren ebenfalls von den großartigen Eigenschaften der Kalziumsilikatplatten. Vor allem denkmalgeschützte Gebäude stellen viele Experten vor Schwierigkeiten, da sich keine nachträgliche Außendämmung an der Fassade anbringen lässt. Eine zusätzliche Innendämmung aus Kalziumsilikat ist dafür die ideale Lösung!
Dabei eignen sich die Platten sowohl für ganze Räume als auch für Teilbereiche. So verwenden manche nur hinter den Heizkörpern oder rund um Türen und Fenster Kalziumsilikatplatten. Andere Verbraucher verkleiden auch die Kellerdecke für zusätzlichen Schutz, denn auf diese Weise können Wärmebrücken verhindert werden.
Die Vorteile von Kalziumsilikatplatten im Überblick
Kalziumsilikatplatten weisen viele großartige Vorteile auf, weshalb sie sehr beliebt sind. Zunächst einmal sind ihre hohe Feuchteresistenz und Feuchtespeicherfähigkeit zu erwähnen. Da das Material recht porös ist, puffert sie temporär auftretende Feuchtigkeit und trocknet schnell wieder gänzlich aus – man spricht auch von einer Schwammwirkung. Die hemmende Wirkung auf Schimmelbildung wurde bereits erklärt – dies ist ein weiterer Pluspunkt von Kalziumsilikatplatten.
Darüber hinaus haben solche Platten, die auch gerne als Klimaplatten bezeichnet werden, die höchste Brandschutzklasse. Sie sind absolut nicht brennbar, was zur Brandsicherheit eines Gebäudes maßgeblich beiträgt.
Zudem lassen sich Platten aus Kalziumsilikat einfach verarbeiten. Sie lassen sich ganz einfach in die gewünschte Form sägen und einfach befestigen. Zwar wird es empfohlen, die Platten von einem Profi montieren zu lassen, dennoch können Heimwerker auch selbst tätig werden und ihre Räume mit Kalziumsilikatplatten gegen Schimmel schützen. Diese Platten sind absolut für Laien geeignet!
Auch die hohe Formstabilität und Langlebigkeit sind zu erwähnen. Klimaplatten bleiben lange in Form – auch dann, wenn sie Feuchtigkeit aufgenommen haben oder wenn sich die Temperaturen verändern. Diese Platten verziehen sich nicht und sind sowohl druck- als auch zugfest.
Da es aktuell ein großer Trend ist, nachhaltiger zu agieren, ist es wichtig zu erwähnen, dass Kalziumsilikatplatten ökologisch völlig unbedenklich sind. Hinsichtlich des Aspekts der Nachhaltigkeit sind sie also ein einwandfreier Werkstoff. Es sind keine Stoffe enthalten, die der Umwelt oder dem Menschen schaden. Sie gasen nicht aus und lassen sich nach der Verwendung einfach recyceln. So wird die Umwelt nicht unnötig belastet.
Mögliche Nachteile von Klimaplatten
Doch worauf sollten Verbraucher aufpassen, die mit dem Gedanken spielen, sich Kalziumsilikatplatten anzuschaffen? Zwar ist dies kein großer Nachteil, doch es sollte einem bewusst sein, dass es sich nicht um einen Hochleistungsdämmstoff handelt. Zur Schimmelbekämpfung bzw. -prophylaxe sind die Platten ideal. Für die Dämmung gibt es jedoch wesentlich leistungsstärkere Materialien mit besseren Dämmeigenschaften.
Um diesem potenziellen Nachteil entgegenzuwirken, ist es nötig, Kalziumsilikatplatten in entsprechend dickeren Stärken einzubringen. Eine Dämmstoffdicke von mindestens 5 Zentimetern gilt es zu erzielen, damit eine ausreichende Wärmedämmung erreicht wird. Viele Verbraucher erzielen diesen Effekt, indem mehrere dünne Platten übereinander verklebt werden. Der einzige Nachteil, der sich dadurch ergibt, ist das verringerte Raumvolumen. Wohnräume werden zwangsläufig kleiner, je dicker die Innendämmung der Wände ist.
Zudem funktionieren die Platten nicht auf jeder Oberfläche. Wer sich unsicher ist, ob in den eigenen Wohnräumen Kalziumsilikatplatten eingebracht werden können, sollte sich daher vorab mit einem Profi beraten. Manchmal ist auch ein Anstrich mit Innen-Silikatfarben besser für die Räumlichkeiten geeignet. Dies ist von Fall zu Fall unterschiedlich und sollte individuell entschieden werden.