Tapezieren: So klappt es am besten - Hausliebe

Tapezieren: So klappt es am besten

Das Tapezieren von Wänden kann mit dem falschen Werkzeug und der falschen Herangehensweise zu einer echten Herausforderung werden: die Tapetenbahnen sind schief, zwischen der Wand und der Tapete entstehen unschöne Blasen oder Falten.

Wir erklären Ihnen, was es bei verschiedenen Tapetenarten zu beachten gibt, welches Werkzeug Sie sich bereitlegen und wie Sie am besten vorgehen sollten, damit Ihnen diese gängigen Fehler beim nächsten Tapezieren nicht passieren.

Tapezieren: So klappt es am besten 5. August 2021

Welche Tapetenarten gibt es?

  • Vliestapete

    Im Großen und Ganzen unterschiedet man zwischen Vlies- und Papiertapeten. Die Vliestapete zeichnet sich vor allem durch ihre Strapazierfähigkeit aus. Außerdem ist sie leicht zu verarbeiten, da sie im Gegensatz zu anderen Tapeten keine Weichzeit benötigt. Da Vliestapeten in der Regel lichtdurchlässig sind, sollten Sie vor dem Tapezieren eine Grundierung auftragen.

Zu den Vliestapeten gehört auch das sogenannte Malervlies. Hierbei handelt es sich um eine Art Untertapete, die für eine glatte Oberfläche sorgt und sowohl überstrichen als auch von einer anderen Tapete überklebt werden kann.

  • Papiertapete

    Bei Papiertapeten dagegen muss die auf der Verpackung angegebene Weichzeit beachtet werden. Während der Weichzeit dehnt sich die Tapete zuerst aus. Beim anschließenden Trocknen an der Wand zieht sie sich wieder zusammen. Hierbei entsteht die sogenannte Trocknungsspannung, durch die eine glatte Tapetenoberfläche ohne Blasen entsteht.

Besonders gut zum späteren Überstreichen eignet sich die allseits beliebte Raufasertapete, die es sowohl als Vlies-, als auch als Papiertapete gibt. Sie hat den Vorteil, dass sie mehrmals überstrichen werden kann.

Folgende Werkzeuge benötigen Sie zum Tapezieren:

Wenn Sie sich für eine Tapete entschieden haben, brauchen Sie noch das passende Werkzeug.

  • Zum Anrühren des Kleisters benötigen Sie einen Tapeziereimer und einen Rührstab.
  • Um den fertigen Kleister an die Wand (bei Vliestapeten) bzw. auf die Rückseite der Tapete (bei Papiertapeten) aufzutragen, empfiehlt sich eine Kleisterbürste sowie ein Tapeziertisch, auf den Sie die Tapete währenddessen ablegen können.
  • Um die Tapete an der Wand fest zu streichen, brauchen Sie außerdem eine Tapezierbürste. Diese gibt es entweder mit Kunst- oder Rosshaar. Außerdem benötigen Sie für diesen Vorgang eine Andrückwalze.
  • Zudem ist ein Tapetenandrückspachtel von Nutzen. Er hilft sowohl beim Andrücken der Tapete an die Wand als auch beim Glattstreichen und somit beim Herausdrücken von Luftblasen. Mithilfe eines Nahtrollers lassen sich auch die Ränder der Tapetenbahnen festdrücken.
  • Zum Zuschneiden der Tapete eignet sich am besten eine Tapezierschere. Für gerade Schnitte an der oberen oder unteren Kante der Wand hilft Ihnen zudem eine Tapezierschiene und ein Cuttermesser.
  • Um die Tapete gerade an der Wand anzubringen, benötigen Sie außerdem eine Wasserwaage. Zudem sollten Sie sich einen Schwamm oder ein feuchtes Tuch bereitlegen, um gegebenenfalls Kleister zu beseitigen.

Anleitung: So tapezieren Sie richtig

Als ersten Schritt sollten Sie die Wand vorbereiten. Das heißt, die alte Tapete sollte vollständig entfernt sein, Bohrlöcher verschlossen und Unebenheiten ausgebessert werden. Außerdem sollte die Wand trocken sein, da Tapeten am besten auf einem glatten, sauberen Untergrund haften. Bevor Sie mit dem Tapezieren anfangen, schalten Sie unbedingt den Strom aus.

©pixabay Kleister und Kleisterbürste.

Zuerst bereiten Sie den Kleister vor. Achten Sie hierbei auf die Wahl des richtigen Tapetenkleisters: für eine Vliestapete greifen Sie zu einem Kleister speziell für Vliestapeten bzw. bei einer Papiertapete zu einem Kleister, der sich für Papiertapeten eignet. Anschließend rühren Sie den Kleister nach Packungsangabe in ihrem Tapeziereimer an. Um Klümpchen zu verhindern, nehmen Sie zum Anrühren Ihren Rührstab zur Hilfe.

Da die meisten Ecken nicht im Lot stehen, sollten Sie, bevor Sie mit dem Tapezieren loslegen, mithilfe einer Wasserwaage einen senkrechten Strich an der Wand anzeichnen.

Bei einer Vliestapete verteilen Sie den Kleister gleichmäßig an der Wand. Im Gegensatz zur Vliestapete bestreichen Sie bei der Papiertapete nicht die Wand, sondern die Rückseite der Tapetenbahn mit Kleister. Damit die Papiertapete durchweichen kann, klappen Sie sie zusammen und legen diese zur Seite. Nach Ablauf der Weichzeit können Sie die Tapetenbahn an der Wand anbringen. Beachten Sie dabei immer die vorgegebene Einweichzeit, da ansonsten Falten beim Zusammenziehen entstehen können.

Anschließend legen Sie die Tapete an den zuvor eingezeichneten Strich an. Nach oben und unten sollte die Tapete dabei immer etwas überstehen, also etwas länger als die Raumhöhe sein. Danach drücken Sie die Tapete an, indem Sie mit einer Bürste von der Mitte zu den Seiten hin streichen. Hierzu eignet sich auch eine Tapetenandruckwalze, mit der Sie ebenfalls von der Mitte zu den Seiten vorgehen sollten. Wenn Sie vorhaben, die Tapete zu überstreichen, können Sie mit dem Tapetenandrückspachtel die Luftblasen rausdrücken.

Falls beim Andrücken Kleister auf die Tapete gelangt, wischen Sie diese mit einem Schwamm oder einem feuchten Tuch ab.

Anschließend widmen Sie sich dem überstehenden Teil der Tapetenbahn. Legen Sie die Tapezierschiene an der Kante an und schneiden Sie die überstehende Tapete mit dem Cuttermesser ab.

Beim Anbringen der nächsten Tapetenbahn achten Sie darauf, diese auf Stoß zu kleben, das heißt die beiden Bahnen dürfen sich weder überlappen, noch darf eine Lücke zwischen ihnen entstehen. Mit einem Nahtroller können Sie anschließend die Ränder der beiden Tapetenbahnen nochmals andrücken.

Lassen Sie die Tapete gut trocknen. Die Fenster sollten Sie während dem Tapezieren und Trocknen geschlossen halten, da sich sonst die Nähte wieder von der Wand lösen können.

Fazit

Mit dem richtigen Werkzeug, einem geeigneten Kleister für ihre Tapete und der richtigen Vorgehensweise, meistern Sie das Tapezieren ihre Wände mit links und können sich anschließend über ihre glatten, blasen- und faltenfrei tapezierten Wände erfreuen.

Sie suchen noch Anregungen oder wollen wissen, welche Tapeten aktuell im Trend sind, dann lesen Sie hier weiter.