Teppich selbst verlegen - Hausliebe

Teppich selbst verlegen

Teppich selbst verlegen 19. August 2014

Teppich selbst verlegen
Quelle: © Erik Schumann – Fotolia.com
In der Regel kann ein Teppich nicht lose ohne jegliche Befestigung verlegt werden, da dieser verrutschen und Wellen schlagen kann. Es gibt mehrere Methoden, wie man den Teppich befestigen kann – ob mit Klettband, Klebstoff oder Fixierung durch Spannung gearbeitet wird, ist dabei vom Teppich, der Raumgröße und von dem weiteren Vorhaben abhängig (soll der Teppich z.B. nach Auszug mitgenommen werden?). Es werden aber auch schon Teppich-Serien angeboten, die nicht verklebt werden müssen.

Als Untergrund eignen sich im Grunde alle sauberen Flächen (PVC, Laminat, Linoleum, Fliesen, Estrich) solange diese keine großen Unebenheiten aufweisen. Alte Teppiche sollte man jedoch vorher entfernen, da neue Teppichböden darauf nur schlecht fixiert werden können.

Den neuen Teppichboden verlegen

  • Ganz wichtig: Beim Zimmer ausmessen sollten immer gut 10-15 Zentimeter Mengenzuschlag mitdazugerechnet werden.
  • Den Teppich auslegen und am besten über Nacht oder für mehrere Stunden (mind. 8 Stunden) liegen lassen, da der Teppich sich an das Raumklima gewöhnt und sich noch weiter verziehen kann. So verschwinden auch eventuelle Falten und Wellen.
  • Nun kann der Teppich fixiert werden. Entweder kann doppelseitiges Klebeband, Klettband, die Verspann-Technik oder ein spezieller Teppichkleber verwendet werden.
  • Die Verlegung erflogt nach der Klappmethode: der Teppich wird an der Längsseite über die Breite geschlagen, so kann der Kleber oder ähnliches aufgetragen werden. Dann geht man hinüber zu der anderen Seite. Große Teppiche müssen eventuell hierfür in Bahnen geschnitten werden – beim zusammenkleben auf den Nahtschluss achten! Ein Teppichnahtroller kann hier äußerst behilflich sein.
  • Nachdem sich der Teppich gelegt hat, können nun mit einem Teppichmesser die überstehenden Reste grob abgeschnitten werden. Mit der stumpfen Rückseite des Teppichmessers oder mit speziellem Andrückwerkzeug können die Ränder nun in die Kanten gedrückt werden.
  • An der Tür wird eine beliebige Türleiste angebracht, um einen guten Abschluss vom Teppich zu schaffen. Im Raum selbst können nach belieben Fußleisten/Sockelleisten angebracht werden.

Mit doppelseitigem Klebeband

Der Teppich wird nun entweder zur Seite geschlagen oder eingeklappt. Der Untergrund muss trocken, sauber und fettfrei sein. Bei großen Räumen können mehrere Bahnen als großes Kreuz aufgeklebt werden. Im Türbereich sollte zusätzlich eine Bahn quer angebracht werden, da dort die Rutsch-Belastung am höchsten ist. Bei kleineren Räumen genügt es, wenn die Teppichränder mit doppeltem Klebeband befestigt werden. Am Ende den Teppich gut an den beklebten Stellen festdrücken.

  • Diese Verlegmethode ist für alle Untergründe wie PVC, Laminat, Linoleum, Fliesen, Estrich und Co. geeignet
  • Einfache Methode, von jedem Laien ausführbar
  • Nahezu rückstandsfreie Entfernung möglich
  • Teppich kann wiederverwendet werden

Mit Klettband

Einige Teppiche verfügen über einen bestimmten Vliesrücken, welcher gut für das Verlegen mit Klettband geeignet ist. Dazu den Teppich wieder einschlagen, Klettband auf den sauberen und fettfreien Untergrund aufbringen und den Teppich zum Schluss ausklappen und festdrücken. So wird auch mit der anderen Seite verfahren.

  • Diese Methode eignet sich für Teppiche mit Vliesrücken
  • Einfache Methode, von jedem Laien ausführbar
  • Rückstandsfreie Entfernung möglich
  • Teppich kann wiederverwendet werden

Das Smoothedge-Verspannen

Dies ist die einzige Methode, wo auch Teppich als Unterboden geeignet ist. Denn hier wird der Teppich nur an den Rändern mit Nageleisten fixiert, welche mit Nägeln, Spezialklammern, Schrauben oder Spezialklebstoff auf den Boden befestigt sind. Da hierzu aber noch andere Werkzeuge benötigt werden, ist dies etwas schwieriger durchzuführen. Auch sind nicht alle Teppichböden dafür geeignet.

Bei dieser Methode können sowohl glatte Böden als auch Teppichböden als Untergrund genutzt werden

  • Eignet sich nur bei bestimmten elastischen Teppichen
  • Größerer Aufwand, da spezielle Werkzeuge und die richtige Technik benötigt werden – sollte vom Profi gemacht werden!
  • Teppich kann wiederverwendet werden

Für alle, die diese Methode in Erwägung ziehen, illustriert dieses Video das Verfahren der Teppichverspannung gut:

Mit Teppichkleber

Nach Packungsanleitung anrühren – meistens muss dieser nach dem Auftragen auf dem Untergrund etwa 10 Minuten antrocknen bevor der Teppich aufgeschlagen werden kann. Zudem ist gutes anrollen erforderlich, am besten mittels einer ca. 50 kg schweren Gelenkrolle (der Raum sollte anschließend gut gelüftet werden). Wer Teppichkleber verwendet, sollte beachten, dass er ganzflächig verklebt und eine Auswechselung des Teppichbodens ist komplizierter als bei den anderen Möglichkeiten. Oftmals ist der Teppichboden nach der Entfernung nicht mehr zu gebrauchen, da dieser nicht in einem Stück entfernt werden kann.

  • Diese Verlegmethode ist für alle Untergründe wie PVC, Laminat, Linoleum, Fliesen, Estrich und Co. geeignet.
  • Keine rückstandsfreie Entfernung möglich
  • Teppich kann nicht wiederverwendet werden
  • Einfache Methode, von jedem Laien ausführbar
  • Bis auf die Gelenkrolle ist der Aufwand nicht wesentlich größer als bei den vorherigen Methoden
  • Weitere Tipps zum Teppich Verlegen

    Tipp1 : Wenn der Teppich nach dem Verkleben gekürzt wird und man in den Ecken angelangt ist, dann sollte man den Teppich zunächst Diagonal einschneiden (nicht bis ganz zum Boden) und dann können die Seiten bequem angeschnitten werden.

    Tipp 2: Wird der Teppich in mehreren Bahnen verlegt, sollte man gut auf den Übergang achten. Um diesen Nahtlos hinzubekommen legt man die zweite Bahn etwa 3cm übereinander und schneidet beide mit einem Teppichmesser und Teppichlineal gerade durch. Bei Teppichen mit Mustern und anderen Farbverläufen sollte zusätzlich darauf geachtet werden, dass diese zusammen passen.

    Tipp 3: Zum Festdrücken des Teppichs, eignet sich ideal (bis auf bei dem Teppichkleber) eine handelsübliche Farbrolle.