Wofür wird der Zapfenschneider in der Zimmerei benutzt?

Wofür wird der Zapfenschneider in der Zimmerei benutzt?

Wofür wird der Zapfenschneider in der Zimmerei benutzt? 27. Juli 2017

Zu den traditionellen Verbindungsarten in der Zimmerei gehören das Verzapfen sowie das Verdübeln – und der Zapfenschneider unterstützt bei der Vorbereitung der zu verbindenden Hölzer. Wenn Sie kleinere Zimmermannsarbeiten verrichten, ist der Zapfenschneider eines Ihrer wichtigsten Werkzeuge. Mit dem Hilfsmittel fräsen Sie runde Zapfen und Dübel von hoher Qualität aus massivem Holz. Diese werden in knappe Bohrungen eingesetzt und meist verleimt, um Hölzer dauerhaft zu verbinden. Bei Dachstühlen oder anderen großen Holzbauvorhaben  benutzt der Zimmermann allerdings Kantzapfen, da solche Konstruktionen zu schwer für die verhältnismäßig kleinen Zapfen des Zapfenschneiders sind. Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr über dieses Werkzeug.

Aus Holzplatten Dübel schneiden

Um aus Holzplatten runde Zapfen und Dübel herauszuschneiden, benutzen Sie die zylindrischen, fräseähnlichen Zapfenschneider. Diese sind beidseitig offen und die eigentlichen Schneidwerkzeuge sind die Messer am vorderen Zylinderumkreis. Diese gibt es in den verschiedensten Durchmessern und Gesamtlängen beispielsweise von Marken wie Veritas oder Famag. Der Zapfenschneider besteht also aus einem Schaft, einer Aussparung für den Rundzapfen und einem Schleifzylinder inklusive Schneidemesser. Außerdem ist der Schaft ist in der Regel in sechskantform, sodass mit den meisten Bohrmaschinen gearbeitet werden kann.

Auf dem Werkzeugmarkt sind Gesamtlänge, Durchmesser und Länge des Schafts entweder in Inch oder Millimeter angegeben. Üblich sind Zapfenschneider, die Dübel mit einem Zapfendurchmesser ab 6 mm (Inch: ≈ 0,24) bis 70 mm  (Inch: ≈ 2,76) und Zapfenlängen von 80 mm (Inch: ≈ 3,15) oder 100 mm (Inch: ≈ 3,94) anfertigen.  Beachten Sie, dass die Gesamtlänge des Zapfenschneiders ungleich der Nutzlänge ist. Die Nutzlänge bezeichnet die Länge, die der hergestellte Zapfen letztendlich haben wird. Kleiner Tipp am Rande: Neben der zylindrischen Form gibt es konische Varianten. Konische Zapfen können Sie bei nicht genauer Maßhaltigkeit noch in der Bohrung verklemmen.

Tischbohrmaschine sichert Passgenauigkeit

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Nur mit einer Tischbohrmaschine sind präzise Schnitte mit dem Zapfenschneider möglich – für Dübel von guter Qualität unabdingbar © Kzenon_Fotolia.com

Um bestmögliche Qualität zu gewährleisten sollten Sie keine Handbohrmaschine benutzen. Hinreichende Genauigkeit wird mit einem Zapfenschneider erreicht erreichen, der in einer Tischbohrmaschine oder Ständerbohrmaschine eingespannt ist. Das auszubohrende Brett befestigen Sie mit Schraubzwingen auf dem Bohrmaschinentisch. Wollen Sie Material sparen und einen reibungslosen  Abtransport der Späne sicherstellen, setzen Sie den Zapfenschneider dicht am Rand des Holzes an. Mit einem Zapfenschneider können Sie auch passgenaue Holzflicken für die Reparatur schadhafter Möbel oder anderer Holzoberflächen herstellen.

Rundholz wird zu Zapfen und Dübeln

Die andere Bauform sind Zapfenschneider, bei denen ein einzelnes Messer innerhalb des nur nach unten offenen Zylinders sitzt. Diese Zapfenschneider benutzen Sie, wenn Sie rundes Bauholz oder Grünholz wie Äste von ausreichender Qualität zu Zapfen verarbeiten oder mit solchen versehen wollen. So bauen Sie beispielsweise verzapfte Wildholzmöbel. Um Zapfen und Dübel aus Rundholz herzustellen, spannen Sie das Holz in einen Schraubstock. Das Werkzeug kommt in eine Handbohrmaschine und wird dann stirnseitig auf das Holz gesetzt. Die waagerechte Haltung überprüfen Sie mit einer auf dem Zapfenschneider eingelassenen Wasserwaage.

Scheibenschneider für kurze Dübel mit geringem Durchmesser

Wer kürzere Dübel ab 25 mm Gesamtlänge bei einem Durchmesser zwischen 8 und 12 mm benötigt, greift auf ein anderes Werkzeug, den Scheibenschneider zurück. Die kleinen Zapfendurchmesser erlauben es, Standarddübel von hochwertiger Qualität auf Vorrat herzustellen, die beispielsweise prädestiniert für selbst gebaute Möbel sind. Im Gegensatz zum Zapfenschneider sind Scheibenschneider aufgrund der kleinen Größe auch für Vorbohrungen geeignet. Nicht immer sind Schrauben mit Absenkkopf erwünscht, weil diese eben mit der Oberfläche des Holzes abschließen. Mit dem Scheibenschneider und einer Bohrmaschine können Einkerbungen gebohrt werden, in denen nicht nur Schrauben mit Absenkkopf vollständig verschwinden. Vor allem die Werkzeugmarke namens Famag hat den Scheibenschneider im Sortiment.

Welche Hersteller bieten Zapfenschneider an?

Zapfenschneider sind vor allem im Schreinerbedarf der Marken Veritas und Famag zu finden. Beide Hersteller bieten Werkzeuge in hoher Qualität an. Preislich gesehen, schlägt Famag jedoch Veritas. Dafür hat Veritas weitaus mehrere Gesamtlängen, Nutzlängen und Durchmesser im Angebot.

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Das folgende Video dient zur Veranschaulichung des Zapfenschneideprinzips. Wie bereits erwähnt, sollten Sie die Verwendung einer Tischbohrmaschine einer herkömmlichen Bohrmaschine vorziehen, um Zapfen mit besserer Qualität herzustellen.