Zwischensparrendämmung: Einfachstes Verfahren zur Dachdämmung

Zwischensparrendämmung: Einfachstes Verfahren zur Dachdämmung

Seit Inkrafttreten der Energie-Einsparverordnung (EnEV) im Herbst 2015 spielt die energetische Sanierung in deutschen Haushalten eine immer größere Rolle. Vor allem durch Dachdämmung lässt sich Wärmeenergie erheblich einsparen, die in vielen alten Bauten an die Umgebung abgegeben wird. Zur Dämmung von Hausdächern gibt es verschiedene Verfahren, die mitunter nicht so einfach für den Laien durchführbar sind. Es wird zwischen der Aufsparrendämmung, der Zwischensparrendämmung und der Untersparrendämmung unterschieden. Sofern Sie dieses Bauvorhaben in Eigenregie umsetzen möchten, wird die Durchführung der Zwischensparrendämmung wärmstens empfohlen. Hierbei erfolgt die Umsetzung nämlich einfachheitshalber von innen und kostengünstig. Zudem wirkt das Dämmmaterial umso besser, wenn es sich möglichst nah am zu dämmenden Raum befindet. Im folgenden Artikel erfahren Sie, was bei der Zwischensparrendämmung gemacht wird, wie sich diese ergänzen lässt und was für Alternativen es für unbegabte Heimwerker gibt.

Zwischensparrendämmung: Einfachstes Verfahren zur Dachdämmung 28. März 2018
Die Zwischensparrendämmung ist für Laien besser umsetzbar und zudem ungefährlicher © LianeM_Fotolia.com

So wird die Zwischensparrendämmung gemacht

Um die Dachinnenflächen für die Zwischensparrendämmung vorzubereiten, müssen die Dachsparren zunächst aufgedoppelt werden. Dazu verschrauben Sie passende Kanthölzer mit den Dachsparren, sodass das Volumen des Zwischenraums groß genug für Dämmmaterial der vorgeschriebenen Wärmeleitgruppe 035 bis 040 ist. Anschließend verbauen Sie eine diffusionsoffene Unterspannfolie zwischen Dachsparren und Dachziegeln. Auf diese Weise wird Feuchtigkeit im Dach und moderndes Dämmmaterial vermieden. Hier finden Sie weitere Informationen zu den verschiedenen Dämmmaterialien und deren Eigenschaften bezüglich Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Beständigkeit. Daraufhin schneiden Sie das Dämmmaterial mithilfe eines Dämmstoffmessers auf die Flächengröße zwischen den Dachsparren zu. Allerdings sollte der dämmende Quaderblock etwa zwei Zentimeter größer als der Zwischenraum ausfallen, da sich dieser schließlich einklemmen lassen muss. Gehen Sie dabei sehr sorgfältig vor: Schlitze bzw. Löcher bei den Quaderübergängen des Dämmmaterials verringern die Dämmwirkung enorm. Danach wird eine Dampfsperrfolie (auch Dampfbremsfolie genannt) angebracht, die ebenfalls vor Feuchtigkeit und Schimmel schützt – dafür nutzen Sie bevorzugt einen Tacker.

Damit die Folie optimal mit den Dachsparren abschließt und nicht durch das Tackern oder Verschrauben der Innenraumverkleidung beschädigt wird, kleben Sie zuvor Dichtbänder auf die Balken auf. Die Folienstücke sollten nicht unter Spannung stehen und den nächsten Folienabschnitt zwischen 8 und 12 Zentimeter überlappen. Des Weiteren sind die Nahtstellen mit einem Klebeband abzudichten, das extra zur Verklebung von Dampfsperrfolie vorgesehen ist – für den Wandabschluss verwenden Sie einen flüssigen Folienkleber. Die Dämmmaßnahmen der Zwischensparrendämmung sind damit abgeschlossen. In der Regel folgt auf die Zwischensparrendämmung noch die Auskleidung der Schrägwände mit beispielsweise Gipsspanplatten, die später versiegelt und tapeziert werden.

Einblasdämmung als Zwischensparrendämmung: Intuitives Verfahren

Nicht jeder ist von Haus aus handwerklich begabt. Deswegen muss jedoch nicht auf eine voll funktionsfähige Dämmung zwischen den Sparren verzichtet werden. Das Stichwort lautet: Einblasdämmung. Dabei werden lose Dämmstoffe in beispielsweise Flockenform oder als Granulat durch eine Einblasmaschine zwischen die Sparren gepustet. Die Dämmexperten von Thermofloc.de bieten dazu mit dem sogenannten Thermobag-System ein besonders intuitives Verfahren der Zwischensparrendämmung bzw. der Einblasdämmung an.

Alle Bestandteile einer vollwertigen Dachdämmung – von diffusionsoffener Unterspannfolie über Dampfsperrfolie bis zum eingeblasenen Dämmmaterial – sind ebenfalls Bestandteile der Thermobag. Zum Einbau vermessen Sie lediglich den Raum zwischen den Dachsparren, damit die Säcke auf die ideale Größe zugeschnitten werden können. Durch Knicken und anschließendes Fixieren mit Heftklammern können ganz individuelle Abmessungen/Volumen erreicht werden. Dann drapieren Sie die Säcke zwischen die Sparren. Mittels Einblasmaschine befüllen Sie die Thermobags, die Sie beim Fachhändler oder in gut ausgestatteten Baumärkten mieten können. Letztlich verschließen Sie die Thermobags mit Klebeband und Tacker – so innovativ, schnell und einfach lässt sich eine Zwischensparrendämmung in Dachschrägen integrieren.

Zwischensparrendämmung mit der Untersparrendämmung ergänzen

Sofern eine Zwischensparrendämmung verbaut ist, kann diese mit einer Untersparrendämmung erweitert werden.

Daraus ergeben sich folgende Vorteile:

  • Die Energieeffizienz der Behausung steigt durch eine Untersparrendämmung weiter
  • Im Dachsparrenbereich werden Wärmebrücken durch die Untersparrendämmung reduziert, sodass besonders der Sommerhitze Einhalt geboten werden kann
  • Der Dachaußenbereich bleibt bei der Untersparrendämmung unangetastet
  • Die Untersparrendämmung schafft eine weitere praktische Installationsschicht

Weiterhin ist die Montage einer Untersparrendämmung mit wenig Aufwand zu bewerkstelligen. Über die Dampfsperrfolie der Zwischensparrendämmung verschrauben Sie horizontal zu den Dachsparren mehrere Kanthölzer, die nach gewünschter Stärke der Dämmschicht gewählt werden. Gehen Sie ansonsten genauso wie bei der Zwischensparrendämmung vor. Allerdings wird keine zweite Unterspannfolie benötigt. Stattdessen schneiden und platzieren Sie den Dämmstoff und setzen diesen direkt auf die erste Dampfsperrfolie. Achtung: Vergessen Sie nicht erneut eine Dampfsperre zwischen Dämmstoff und Verkleidung einzubauen.

Im folgenden Video kann der gesamte Arbeitsprozess der Zwischensparrendämmung nachvollzogen werden, aus dem sich auch das Vorgehen bei der Untersparrendämmung ableiten lässt:

Trockenbauexperte Dirk Hobein führt detailliert durch alle Arbeitsschritte und verrät dabei Kniffe für eine ausgereifte Dachdämmung. Sein Youtube-Kanal hat zudem noch weitere hilfreiche Dämm-Tutorials in petto und ist daher für dieses Bauvorhaben sehr zu empfehlen. Mit unseren Tipps und der audiovisuellen Anleitung sollten Sie Ihr Hausdach problemlos selbst dämmen können.