Was ist eine Spanplatte?
Spanplatten werden aus Kostengründen hauptsächlich aus Holzresten hergestellt. Deshalb sind sie verhältnismäßig günstig im Baumarkt zu erwerben. Sie bestehen aus unterschiedlich großen beleimten Spänen, die meist in drei bis fünf Schichten zusammengepresst werden. Die äußeren Schichten bestehen dabei immer aus feinerem Material, besonders dann, wenn sie für dekorative Zwecke eingesetzt werden wie im Innenausbau oder für Möbel. Spanplatten gehören zu der größten und bekanntesten Untergruppe der Holzspanwerkstoffe.
Welche Materialeigenschaften hat die Spanplatte?
Die Spanplatte gilt, obwohl Holz der Hauptbestandteil ist, als nicht-saugender Untergrund, da sie zunächst kaum Wasser aufnehmen und erst ab einer größeren Menge Wasser beginnt, aufzuquellen. Wer auf Nummer sicher gehen will, verwendet eine gewachste Spanplatte, in die keine Feuchtigkeit eindringen kann. Holz “arbeitet” jedoch, insofern bestehen einige Unterschiede im Vergleich zum Verputzen von “nicht arbeitenden” Materialien.
Wo werden Spanplatten eingesetzt?
Eine Spanplatte wird oft im Innenbereich eingesetzt, um beispielsweise eine Trennwand zwischen Kellertreppe und der Treppe im Wohnbereich zu realisieren. In der Regel wird es nicht notwendig sein, die Spanplatten vor dem Verputzen zusätzlich mit Gipskarton zu bekleben. Spanplatten lassen sich wie die meisten Baumaterialien verputzen, es gilt jedoch einige Besonderheiten zu beachten.
Bevor Details diesbezüglich im Folgenden genannt werden, soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass es neben der Verwendung von Spanplatten weitere Möglichkeiten gibt, wie Trennwände gezogen werden können. Weitere Informationen finden Sie in dem Fachbeitrag von Dipl.- Ing. (Architektur) Corona Zoller auf baulinks.de. Sicher gibt es eine Vorgehensweise, die am besten zu Ihren Ansprüchen passt.
Was muss ich vor dem Verputzen beachten?
Da Untergründe wie Trockenbauplatten ein unterschiedliches Saugverhalten besitzen, sollten sie vor dem Verputzen mit einer Grundierung versehen werden. Trägt man den Putz direkt auf die Spanplatte auf, können sich eventuell Risse bilden. Haftgrund und Putznetz können dem vorbeugen.
Haftgrund ist ein Mittel, das – wie der Name schon suggeriert – dafür sorgt, dass der Putz auf der Spanplatte bleibt. Erklären Sie einem Baumarkt-Mitarbeiter Ihr Vorhaben und lassen Sie sich entsprechend beraten.
Auch Putznetz kann im Baumarkt erworben werden, allerdings müssen Sie hier in der Regel mindestens 10 Quadratmeter abnehmen. Es lohnt sich bei kleineren Flächen zunächst bei einer Baufirma nachzufragen. Dieses Netz aus Kunststoff wird später zwischen Platte und Putz angebracht, damit dieser nicht reißt. Das Gewebe wird „feucht in feucht“ in den Putzauftrag eingearbeitet. Anschließend wird der Deckputz über das Putznetz aufgetragen. Experten empfehlen, dass die einzelnen Bahnen des Deckputzes rund zehn Zentimeter überlappen sollten. Diese zusätzlichen Werte sollten Sie vorab zu den Maßen der zu verputzenden Fläche addieren, um genügend Material zur Hand zu haben.
Bei Spanplatten besteht das Risiko, dass sie sich aufgrund der einseitigen Auftragung nach einiger Zeit wölben, was ein Abplatzen des Putzes zur Folge haben kann – auch aus diesem Grund empfiehlt sich eine stabilisierende Grundierung. Für die Grundierung kommen verdünnte Dispersionsfarbe, beliebige Haftvermittler oder bestimmte Lacke in Frage. Was Sie verwenden sollten, hängt wesentlich davon ab, welcher Streichputz später zum Einsatz kommen soll. Dieser muss übrigens explizit für den Spanplatten-Untergrund geeignet sein und über eine gewisse Elastizität verfügen.
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Wie rühre ich den Putz an?
Putz besteht in der Regel aus Mörtel mit Füllstoffen beziehungsweise Zuschlagsstoffen wie Sand, Styropor und einem Bindemittel. Die verschiedenen Putzarten werden anhand des Bindemittels unterschieden, also Gips, Kalk, Zement oder auch Kombinationen wie Gipskalk oder Kalkzement. Außerdem gibt es mineralische Lehmputze und organisch bindende Kunstharzputze.
Ein spezieller Innenputz hat zum Vorteil, dass er das Raumklima verbessert, indem er überschüssige Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnimmt. Er dient als Unterlage für darauffolgende Anstriche oder Tapeten. Haben Sie sich für einen Anbieter für die Produkte der Grundierung entschieden, dann sollten Sie vom gleichen Hersteller auch die Komponente für den Putz beziehen, da die Bestandteile eines Systems optimal aufeinander abgestimmt sind.
Putz-Produkte, die in erster Linie für die Verputzung von Mauerwerk gedacht sind, haben typischerweise ein anderes Anforderungsprofil als Putz, der auf Holz aufgetragen werden soll. Oft ist der Putz ein Kunstharz-Produkt, was die Flexibilität des Materials von vornherein stark einschränkt. Aus diesem Grund sollten Sie in jedem Fall sicherheitshalber das beschriebene Netz (Kunststoffgaze) auf dem Spanplatten-Untergrund befestigen, um die Bildung von Rissen und Unebenheiten an den Nahtstellen der Spanplatten zu verhindern.
Putz wird mit sauberem kaltem Wasser in einem Mörtelkübel oder einem Eimer angerührt. Achten Sie bei den Mengen auf die Angaben des jeweiligen Herstellers auf der Verpackung Ihrer Produkte. Nachdem Sie die Mischung klumpfrei verrührt haben, sollten Sie diese einige Minuten reifen lassen. Danach muss das Ganze ein weiteres Mal umgerührt werden. Da sich mineralische Reibeputze chemisch abbinden, also fest werden, sollten Sie nie mehr Masse anrühren, als Sie innerhalb von 60 Minuten verarbeiten könnten. Kleiner Tipp: Es ist durchaus möglich, Ihren Putz individuell einzufärben. Dafür fügen Sie einfach Abtönfarbe der Putzmischung bei. Wichtig hierbei ist, dass Sie danach gründlich und lange rühren, bis keine Farbschlieren mehr zu sehen sind. So können Wände lediglich durch die Verarbeitung von farbenfrohem Putz fertig gestellt werden, was eine interessante Abwechslung zu Tapeten bietet. Was die Vor- und Nachteile von verputzten oder tapezierten Wänden sind, können Sie dem Ratgeber von haus-xxl.de entnehmen.
Was muss ich beim Verputzen beachten?
Eine Spanplatte erfolgreich zu verputzen, ist kein Hexenwerk. Was wird dafür benötigt?
- etwas Geschick
- (bestenfalls) Übung
- eine gute Vorbereitung
- geeignetes Werkzeug
Nicht nur bei Ausgleichsarbeiten, sondern auch bei der Verputzung von Spanplatten mit gleichmäßiger Dicke, verhelfen Schnellputzleisten zu einem sauberen Ergebnis. Um lotrecht zu verputzen, sollten Sie in einem Abstand von 1,5 Metern Schnellputzleisten an der Spanholzwand ansetzen. Diese sind auch unter dem Begriff „Putzschienen“ bekannt. Über die vertikalen Lehren ziehen Sie mit einer Aluschiene den aufgebrachten Putz bündig ab. Um die Kanten der Spanholzplatten zu sichern, kann man außerdem Sockelabschluss- und Eckschutzprofile verwenden.
Der angerührte Putzmörtel wird abschnittsweise auf die Wand getragen. Dabei müssen Sie darauf achten, den Streichputz in geeigneter Dicke aufzutragen, sonst könnte nach dem Trocknen des Putzes unter Umständen die Struktur des verwendeten Netzes “durchscheinen”. Für Putz auf Kunstharz-Basis gibt es zudem spezielle Weichmacher, die die Elastizität entscheidend erhöhen können.
Anschließend ziehen sie Felder zwischen den Schnellputzleisten mit einer Kartätsche ab. Sobald der ein- oder zweilagig aufgetragene Putz etwas angezogen hat – achten Sie darauf, was der Hersteller empfiehlt – können Sie ihn strukturieren. Nachdem alle Putzarbeiten erledigt wurden, sollten Sie den Raum, in dem die verputzte Spanplatte steht, für einige Tage gut durchlüften. So kann sich das Wasser aus dem neuen Belag verflüchtigen.
Dos
- Putznetz oder Haftgrund verwenden, um Rissen vorzubeugen
- Putz-Mischung klumpfrei anrühren
- Putz mit Abtönfarbe an eigene Farbwünsche anpassen
- Nach Beendigung der Putzarbeiten den Raum für mehrere Tage gut lüften
Don’ts
- Bei der Wahl von Putz und Grundierung Produkte aus unterschiedlichen Systemen/Anbietern verwenden – besser Komponente aufeinander abstimmen
- Putz-Mischung nach dem Rühren nicht reifen lassen – besser einige Minuten ziehen lassen
Das brauche ich zum Verputzen einer Sperrholzplatte:
- Eimer oder Mörtelkübel
- Wasser
- Mörtelmischung
- Putznetz oder Haftgrund
- Schnellputzleisten / Putzschienen
- Aluschiene
- Sockelabschluss- und Eckschutzprofile
- Kelle / Kartätsche
Was kostet eine Spanplatte?
Spanplatten gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Variable Eigenschaften sind dabei:
- Kantenbearbeitung
- Feuchtebeständigkeit
- Format
- Stärke
In Sachen Kantenbearbeitung haben Sie die Wahl zwischen „glatten Kanten“ und „Nut und Feder“. Spanplatten mit glatten Kanten werden Stoß an Stoß verlegt. Speziell der Zuschnitt der Platten ist einfach durchzuführen, da alle Kanten miteinander kompatibel sind. Allerdings ist zu beachten, dass im Falle von Unebenheiten im Untergrund keine einheitlich glatte Verkleidungsfläche entsteht. Für einen solchen Anwendungszweck sind Spanplatten mit einer Nut und Feder – Kantenbearbeitung besser geeignet. Durch die formschlüssige Verbindung entsteht eine durchgängig ebene Fläche. Beim Zuschnitt ist zu beachten, dass die Steckverbindung immer aus einer Nut- und einer Feder-Kante bestehen und demzufolge die Platte an der entsprechenden Stelle bearbeitet werden muss.
Die Kennzeichnung P1, P2 und P3 geben Aufschluss über die Feuchtebeständigkeit und Festigkeit der Spanplatte. So eignen sich als P1 und P2 klassifizierte Spanplatten für den Einsatz im Trockenbereich, während eine Spanplatte mit der Kennzeichnung P3 im Feuchtebereich ihre Anwendung findet.
Um möglichst flexibel einsetzbar zu sein, gibt es Spanplatten in diversen Formaten und Stärken. Großformate bis zu 6700 × 2500 mm werden speziell bei der Verkleidung großer Flächen eingesetzt. Oft werden aber auch kleinere, handlichere Formate benötigt, die leichter zu verarbeiten sind. Bezüglich der Plattenstärke sind folgende Größen erhältlich: 2,5mm, 8mm, 10mm, 12mm, 13mm, 14mm, 15mm, 16mm, 18mm, 19mm, 22mm, 25mm, 28mm, 32mm, 35mm, 38mm, 40mm und 80mm.
Grundsätzlich wirken sich diese Eigenschaften folgendermaßen auf den Preis der Spanplatte aus:
Merkmal | Preis |
Kantenbearbeitung | Ausführung glatte Kante < Ausführung Nut und Feder |
Feuchtebeständigkeit | P1 < P2 < P3 |
Format | Je größer, desto teurer |
Stärke | Je stärker, desto teurer |
Tabelle 1: Auswirkungen der Eigenschaften
Auf bausep.de gibt es ein gutes Beispiel für die Entwicklung des Preises einer Spanplatte P3 mit Nut und Feder Kantenbearbeitung im Format 2050 x 925mm abhängig von der Plattenstärke:
Verfügbare Stärke | Preis pro m² |
13 mm | 3,69 € |
16 mm | 4,20 € |
19 mm | 5,10 € |
22 mm | 6,10 € |
25 mm | 7,00 € |
Tabelle 2: Beispielhafte Preisentwicklung abhängig von der Plattenstärke
Ausführungen für den Trockenbereich mit glatten Kanten sind gemäß Tabelle 1 günstiger.
Es ist zu beachten, dass nicht für jede Kantenbearbeitung jedes Format bzw. jede Stärke verfügbar ist. Die Eigenschaften bedingen sich gegenseitig.