Laub kompostieren: Tipps für nährstoffreiche Komposterde

Laub kompostieren: Sammeln und zu nährstoffreichem Kompost verarbeiten

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Laub kompostieren gehört zum alljährlich wiederkehrendem Basispflegeprogramm des Gartens im Herbst © maho_Fotolia.com

Geeignete Blätter haben großes Potential beim Laub kompostieren und bieten die Basis für natürliche Düngemittel, die zum Beispiel auf ständig bepflanzten Beeten dringend benötigt werden. Laub im Herbst in Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit zu kompostieren birgt allerdings einige Tücken und potentielle Fehlerquellen, die es zu vermeiden gilt – begonnen bei der Auswahl des Laubs, dem Laubsammeln, der optimalen Mischung im Kompost bis hin zur Dauer des Verrottungsprozess. Dieser Artikel soll Antworten zum Laub kompostieren liefern und zu einer fruchtbaren Blumenerde verhelfen.

Laubsammeln vereinfachen: Laubsauger und Rasenmäher

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Ein Laubsauger ersetzt anstrengendes Harken durch komfortables Schlendern vor dem Laub kompostieren © Ozgur Coskun_Fotolia.com

Klassisch wird Laub mithilfe einer Harke oder einem Rechen zusammengetragen, anschließend in einem Laubsack transportfähig gemacht und zuletzt mühevoll zum Komposthaufen getragen. Das Zusammenharken kostet Muskelkraft und der Bewegungsablauf beim Laubsammeln belastet den Rücken und die Gelenke. Laubsauger erweisen sich bei Rückenbeschwerden als komfortable Alternative, da Sie die Blätter so aufrechtstehend aufsaugen können. Einige Modelle haben sogar eine Häckslerfunktion, durch die eingesaugtes Laub direkt zerkleinert wird. Somit sinkt das Volumen des Laubs unmittelbar nach dem Gebrauch des Saugers, es passt mehr in den Fangsack und Sie müssen die Arbeit seltener durch einen Gang zum Komposthaufen unterbrechen. Laut dem Laubsauger Test der Gartenexperten von gartenmagazin.net lohnt sich vor allem die Anschaffung eines Laubsaugers mit Häckslerfunktion. Obendrein erspart Ihnen der Laubsauger ebenfalls den lästigen Muskelkater im unteren Rücken am Tag nach der Gartenarbeit.

Weiterhin kann einem die Arbeit auch von einem Rasenmäher abgenommen werden. Mähen Sie dazu – bevor es frostig wird – mit Ihrem Rasenmäher über die abgefallenen Blätter, indem Sie sich die Rasenflächen des Gartens wie gewohnt vornehmen. Hierbei wird das Laub zudem zerkleinert und belüftet, was dem Zersetzungsprozess im Kompost sogar zuträglich ist.

Welches Laub kompostieren?

Nicht alle Laubarten sollten (ohne weitere Vorkehrungen) auf dem Komposthaufen landen. Die Blätter bestimmter Bäume können in großer Menge giftig sein oder mehr Gerbsäure beinhalten, was die Bakterien beim Zersetzungsprozess hemmt. Die durch die Gerbsäure oder andere Faktoren nur bedingt geeigneten Laubarten verlangsamen das Kompostieren und sollten daher möglichst klein gehäckselt und mit Steinmehl versetzt werden. Ideal sowohl für nährstoffreiche Komposterde als auch bezüglich der Verrottungsgeschwindigkeit ist hingegen Laub von allen gängigen Obstbäumen – nochmals zusammengefasst in der folgenden Tabelle:

Ideale LaubartenBedingt geeignete LaubartenGartenabfälle
AhornBambusNussbaum
EberescheBirkeWalnuss
EscheBuche
HainbucheEfeu
KartoffelEiche
KirschbaumGinkgo
LindeKastanie
TomateMagnolie
Pappel
Platane
Trompetenbaum

Efeu stellt eine Besonderheit beim Kompostieren dar. Hier müssen Sie unbedingt darauf achten, dass die Pflanzenteile, die kompostiert werden sollen keine Haftwurzeln haben oder Beeren tragen. Efeu wird ansonsten auf dem Kompost gedeihen und sich schnell im ganzen Garten verbreiten. Ähnliches gilt für Unkraut. Des Weiteren kommt es bei den Magnolienblättern auf die jeweilige Unterart an. Die harten Blätter der Sommer-Magnolie verrotten zum Beispiel langsam, während das Laub der Sternmagnolie zu den idealen Laubarten zählt. Prüfen Sie die Blätter zudem nach Krankheiten und Pilzbefall. Befallenes Laub gehört in die Biotonne und sollte nicht selbst verbrannt werden.

Nährstoffreiche Komposterde: Wie geht es nun weiter?

Haben Sie sich für kompostierfähiges Laub entschieden, dieses eingesammelt und zum Komposthaufen transportiert, ist der nächste Schritt die Schaffung des idealen Klimas für den Verrottungsprozess, indem Sie das Herbstlaub mit stickstoffreichen Küchenabfällen oder Pflanzenresten vermengen. Mischen Sie auf jeden Fall auch angetrockneten Rasenschnitt und zerkleinerten Strauchschnitt bei. Da einige Küchenabfälle die Kompostumwelt beeinträchtigen, Schimmel begünstigen oder Ratten und anderes Ungeziefer anlocken, sind nicht alle Nährstoffquellen unbedenklich:

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Neben dem Laub kompostieren Sie bestenfalls Bio-Abfälle, um den Kompost mit Nährstoffen anzureichern © maerzkind_Fotolia.com
  • Asche
  • Fleisch
  • Fisch
  • Käse
  • Knochen
  • Teigwaren
  • Hartnäckiges Unkraut (mit Samen)
  • Zitrusfrüchte (und deren Schalen)
  • Katzenstreu
  • Pappe und Kartons
  • Altpapier
  • Fäkalien

Verwenden Sie stattdessen lieber folgende Haus- und Küchenabfälle:

  • Bio-Obst (ungespritzt)
  • Gemüse
  • Kaffeesatz und Teebeutel (in geringer Menge)
  • Zimmerpflanzen und sonstige Blumen
  • Eierschalen (in geringer Menge)
  • Holzasche und Holzabfälle wie Sägespäne/Sägemehl (in geringer Menge)
  • Nussschalen

Außerdem sollte nasses Laub vor der Kompostierung trocknen – beispielsweise in einem Plastiksack in der Sonne. Solange die Blätter nur leicht feucht sind, besteht keine Schimmelgefahr. Generell sollte sich der Kompost nicht in einer zu feuchten Umgebung befinden. Letztlich wird die Zusammensetzung Ihres Komposthaufens von der angestrebten Nährstoffzusammensetzung des Kompostdüngers geprägt und dementsprechend sollte die Auswahl der zugesetzten Abfälle aussehen. Stellen Sie sich dazu folgende Frage: Welche Pflanzen möchten Sie mit der Komposterde düngen?

Wie lange dauert das Kompostieren des Laubs?

Maßgeblich für die Dauer der Laubkompostierung ist der Gerbsäureanteil in den Blättern, weil die Zersetzung der Pflanzenteile durch Bakterien hiervon beeinflusst wird. Als natürlicher Abwehrstoff gegen Pflanzenfresser und Mikroorganismen sorgen die sogenannten Tannine nämlich für die Deaktivierung von stoffwechselrelevanten Proteinen. Laub kompostieren ist aber auch von Umweltfaktoren abhängig. Zum Beispiel hemmt ein saurer pH-Wert die Bakterienaktivität ebenso.

Bei idealen Bedingungen benötigen die Blätter der Obstbäume (siehe linke Spalte in der Tabelle) zur endgültigen Kompostierung zwischen 6 und 12 Monaten. Sofern das weniger potente Laub unbehandelt verrottet, kann dies auch bis zu 30 Monate dauern. Eine genaue Prognose abzugeben ist jedoch nicht möglich, da die Dauer des Kompostierens sehr individuell ausfällt.

Kompostbeschleuniger: Laub kompostieren beschleunigen

Nachdem Sie eine solide Kompostumwelt geschaffen haben, können Sie über den Einsatz von Kompostbeschleunigern nachdenken. Das Kompostieren von Laub mithilfe eines im Handel erhältlichen Kompostbeschleunigers kann die Dauer um einige Monate reduzieren. In diesen Mitteln befinden sich Mischungen aus verschiedenen Kompostbakterien. Eine große Anzahl der Mikroorganismen steigert die Zersetzungsgeschwindigkeit. Eine natürliche Alternative bieten hier Regenwürmer oder spezielle Kompostwürmer an, welche die Rotte ebenfalls beschleunigen. Erstere werden bei ausgewogener Nährstoffanreicherung ohnehin angelockt. Steigt der Stickstoffanteil im Kompost vermehren sich die Bakterien schneller und das Verrotten erfolgt im gleichen Zuge auch rascher. Massiv steigern Sie den Stickstoffanteil mit folgenden Produkten aus dem Gartencenter:

  • Steinmehl
  • Hornmehl
  • Algenmehl

Ein weiterer Tipp ist Kompostvererder, der die Humusumsetzung verbessert und üble Gerüche verhindert. Kompostbeschleuniger können Sie übrigens aus einem Würfel Hefe, 500 bis 1000 Gramm Zucker und lauwarmen Wasser auch einfach selber herstellen.

Laub kompostieren im Plastiksack

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Sie können Laub zwischenzeitlich auch in einem Plastiksack kompostieren © Caro S._Fotolia.com

Wer mehr als zwei Bäume im Garten sein Eigen nennt, hat für das Herbstlaub oftmals nicht genug Platz auf dem Komposthaufen. Erfreulich: Zum Kompostieren kann das Laub auch in einem Plastiksack gelagert werden. Im Laufe der Zeit verrotten die Blätter auch in einem Plastiksack zu nährstoffreicher Erde. Oder Sie nutzen die Laubsäcke nur zur Zwischenlagerung, denn die Blätter auf dem Komposthaufen verlieren bei fortschreitender Zersetzung an Volumen, sodass wieder Platz für noch mehr Laubkompost entsteht.